ETSI-Bericht sieht kein Chaos bei Cloud-Standards

In einer Untersuchung sieht die europäische Normungsbehörde keinen Wildwuchs bei den Standards für Cloud-Computing. Eine besondere Rolle bei der weiteren Standardisierung könnten Open-Source-Projekte spielen.

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Von
  • Christian Kirsch

Beim Thema Standards für Cloud-Computing sind sich die europäischen Institutionen nicht ganz einig. Die für die Digitale Agenda zuständige Kommissarin Neelie Kroes sieht die EU weiterhin vor der Aufgabe, "einen Pfad durch den Dschungel der Standards" zu schlagen. In einem von ihr beauftragen Bericht (PDF-Dokument) vertritt jedoch das ETSI (European Telecom Standards Institute) die Auffassung, einen derartigen Dschungel gebe es nicht.

Das ETSI leitet die Cloud Standards Coordination, die für alle am europäischen Cloud-Computing Beteiligten offen sein soll. In dem jetzt veröffentlichten ersten Bericht, der bereits im November 2013 erstellt wurde, haben sie über 100 Szenarien für die Technik beschrieben. Einige davon untersucht das Dokument näher hinsichtlich der Anforderungen an den Beginn, den Betrieb und die Beendigung des Cloud-Dienstes.

Seine Untersuchung habe gezeigt, so das ETSI, dass es in einigen Bereichen wie der Kontrolle von IaaS-Instanzen, Security und Service Level Agreements bereits entwickelte Normen gebe. Lücken sieht das Institut vor allem bei der Gesetzgebung, die Rücksicht auf nationale und EU-Wünsche nehmen müsse. Open-Source-Projekte könnten eine besondere Rolle bei der Cloud-Standardisierung spielen: Aus ihnen gingen erprobte Schnittstellen, Protokolle und Umgebungen hervor, die hilfreich für Interoperabilität, Portabilität und Sicherheit sein könnten. (ck)