EU-Kommission prüft Wettbewerbsverstoß durch MathWorks

Die EU-Kommission untersucht Vorwürfe, der Anbieter technischer Software für mathematische Berechnungen habe Konkurrenten daran gehindert, mit ihren Programmen interoperable Software zu erstellen.

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Von
  • Christian Kirsch

In einem förmlichen Verfahren gegen MathWorks geht die EU-Kommission dem Verdacht nach, der in den USA beheimatete Anbieter von Software für Wissenschaftler und Ingenieure, darunter die Programme MATLAB und Simulink, habe sich wettbewerbswidrig verhalten. Dem liegt die Beschwerde eines nicht genannten Konkurrenten zugrunde, den die Firma davon abgehalten haben soll, kompatible Produkte zu erstellen.

So soll sich MathWorks geweigert haben, ihm eine Endnutzerlizenz sowie damit verbundene Interoperabilitätsinformationen die beiden Programme zur Verfügung zu stellen. Dadurch habe das Unternehmen den Wettbewerber an einem rechtmäßigen Reverse Engineering zwecks Interoperabilität mit diesen beiden Produkten gehindert.

Nach § 23 der EU-Kartellverordnung (PDF) kann die Kommission bei Wettbewerbsverstößen eine Geldstrafe bis zu einem Zehntel seines Gesamtumsatzes gegen das Unternehmen verhängen. MathWorks, das im Privatbesitz ist, hat nach eigenen Angaben 2010 einen Umsatz von 500 Millionen US-Dollar (derzeit 372 Millionen Euro) erzielt, davon mehr als die Hälfte außerhalb der Vereinigten Staaten. (ck)