EU-Kosten für Fusionsreaktor ITER sollen gedeckelt werden

Die EU-Mitgliedstaaten wollen den europäischen Kostenanteil am Fusions-Forschungsreaktor Iter auf 6,6 Milliarden Euro begrenzen.

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Die EU-Mitgliedstaaten wollen den europäischen Kostenanteil am Fusions-Forschungsreaktor ITER auf 6,6 Milliarden Euro begrenzen. Das teilte ein Vertreter der Bundesregierung in der Sitzung des Bundestags-Ausschusses für Bildung und Forschung am Mittwoch mit.

ITER-Reaktor

(Bild: ITER)

In dem Reaktor, der im französischen Cadarache gebaut wird, soll die kommerzielle Energieerzeugung durch Kernfusion erforscht werden. Der Tokamak -Reaktor, der bis 2018 fertig gestellt sein soll, sollte ursprünglich etwa fünf Milliarden Euro kosten. Exakte Summen sind jedoch schwer anzugeben, weil die Mitgliedsstaaten ihre Anteile in Form von Sachleistungen einbringen. Fest steht jedoch: Die EU trägt 45 Prozent der Kosten. An dem Projekt sind neben der Europäischen Union auch sechs weitere Partner wie die USA, Russland, Japan und China beteiligt.

Im Frühjahr hatte die EU-Kommission allerdings bekanntgegeben, dass die Kosten für die EU von ursprünglich rund 2,7 Milliarden Euro voraussichtlich auf 7,2 Milliarden Euro steigen könnten, und gefordert, dass die EU-Mitgliedstaaten die Mehrkosten übernehmen sollten. Das hatten Deutschland und andere Mitgliedstaaten abgelehnt. Nun haben sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, den europäischen Anteil auf 6,6 Milliarden Euro zu begrenzen. Für die Jahre 2012 und 2013 erwartet die Bundesregierung Mehrkosten in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Die gemeinsame EU-Position soll laut Bundesregierung nun am 12. Juli auf der Sitzung der Agrarminister verabschiedet und Ende Juli mit den anderen Projektpartnern verhandelt werden. (wst)