Eintauchen in 3D-Entertainment: Datenbrille mit Projektionstechnik im Hands-on

Das Start-up Avegant arbeitet an einem Headset, das von Menschen mit Sehschwäche ohne Anpassung genutzt werden kann. Technology Review hat es sich angesehen.

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Die neue Datenbrille Glyph sieht von außen recht futuristisch aus: Mit einem riesigen Bügel, der vor den Augen liegt und in zwei dicken Kopfhörerschalen endet. Auf der Innenseite der Brille werden Bilder auf die Netzhaut projiziert, die den Eindruck eines 80-Zoll-Fernsehbildes in drei Meter Entfernung vermitteln. Das soll auch dann scharf klappen, wenn man normalerweise eine Brille trägt, berichtet Technology Review in einem Hands-on in seiner Online-Ausgabe.

Glyph wurde von Avegant entwickelt, einem Start-up in Mountain View im Silicon Valley, das vor einem Jahr mit der Arbeit begann. Mit dem Gerät lassen sich 3D- und herkömmliche Videos schauen oder Computerspiele spielen. Nachfolgemodelle sollen mit einem Tracking der Kopfbewegung ausgestattet sein, so dass man über die Brille dann voll in Szenen eintauchen und sich dabei 360 Grad um sich selbst drehen kann.

An der Kickstarter-Kampagne von Avegant beteiligten sich knapp 1500 Personen, denen Glyph mindestens 499 US-Dollar wert war. Dadurch konnte das Start-up dreimal so viel Geld einwerben wie ursprünglich geplant. Ende des Jahres will Avegant an die Crowdfunding-Teilnehmer die ersten fertigen Geräte ausliefern.

Was hat Glyph, dass sich so viele Leute dafür begeistern? Die Firma vermutet, dass es an der Projektionsmethode liegt, die ein schärferes und auch leichter zu betrachtendes Bild erzeugt als Konkurrenzprodukte wie Oculus Rift. Die arbeiten mit kompletten Displays, während in der Glyph das Bild über Spiegel und Linsen auf die Netzhaut projiziert wird. Dieses Verfahren erzeugt eine Raumtiefe im Bild, die sich gut für 3D-Inhalte eignet. Durch die Linsenfokussierung kann man Glyph auch ohne Sehhilfe nutzen, was für Brillenträger sehr praktisch ist. Der Fokus lässt sich für jede Pupille einzeln justieren.

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(bsc)