Eintrittskarte und Kofferanhänger mit Display

RFID-Tags, die ihren Inhalt nach kurzem Antippen am eingebauten Display zeigen, und digitale Kofferanhänger, die Barcode und Frachtdaten im Klartext preisgeben – sparsame E-Paper-Displays könnten das Leben erleichtern.

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UHF-Barcode-Leser werden bereits seit langem in der Logistik eingesetzt – beispielsweise am Flughafen zur Gepäckabfertigung. Dabei ist bisher nur der Barcode-Leser digital, der Tag hängt als langer bedruckter Papierstreifen am Koffer. Auf ihm sind dann auch die Frachtdaten wie der Zielort im Klartext vermerkt

Werden Barcode und Zielort am E-Paper-Display angezeigt, hilft das beim Zuordnen von Gepäckstücken.

Die polnische Firma Embedded Pico Systems (kurz Mpico) möchte verbessern: Sie hat ein Lese-Schreib-System entwickelt, das digitale Tags mit integriertem Display aus bis zu zwei Metern berührungslos auslesen und beschreiben kann. Dabei werden die Frachtdaten im Chip gespeichert und der Barcode nebst zwei Zeilen Klartext auf dem Tag angezeigt.

Möglich wird dies durch die bistabilen E-Paper-Displays von EInk: In diese kann der Bildinhalt mit wenig Energie geschrieben werden und sie behalten ihn dann über Monate auf dem Schirm. Der große Vorteil dieses Systems: Die Frachtdaten sind jederzeit für jeden sichtbar, sie müssen also nicht erst aus dem Speicher ausgelesen werden. Das erlaube beispielsweise auch, dass die Fluggäste ihre Koffer künftig selbst einchecken, erklärte Peter Slikkerveer von Mpico.

Die Mpico-Entwickler stellen in Vancouver weitere Anwendungen fĂĽr ihre berĂĽhrungslosen Display-Tags vor, darunter eine RFID-Karte mit elektronischer Anzeige.

Der RFID-Tag von Mpico reagiert beeindruckend fix auf die berĂĽhrungslose DatenĂĽbergabe und zeigt sogleich Restguthaben oder GĂĽltigkeitsdatum an.

Bemerkenswert ist hier die Geschwindigkeit, mit der die RFID-Transaktion erledigt werden kann: Wenn man den Tag für nur 0,2 Sekunden auf den HF-Leser hält, wird er erkannt und ein neuer Inhalt ins kleine E-Paper-Display geschrieben. Das Auslesen dauert laut Slikkerveer 120 Millisekunden, weitere 80 Millisekunden seien nötig, um ausreichend Energie für das Display bereit zu stellen. Das Update des Displays kann anschließend erfolgen – es dauert mit bis zu 0,5 Sekunden ohnehin länger.

Interessant könnten solche RFID-Tags mit Display beispielsweise für Eintrittssysteme im Nahverkehr sein: Man erhält mit einem kurzen Wischen über das Terminal Zutritt und sieht auch gleich, wie viel Guthaben noch auf der Karte ist oder wann ihre Gültigkeit abläuft. (uk)