Energiesparen per Armband: Thermoelektrisches Band ersetzt Heizung

MIT-Forscher haben ein Gerät entwickelt, das mit wenig Aufwand für eine angenehme Körpertemperatur sorgt.

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Forscher am Massachusetts Institute of Technology arbeiten an einem Armband, das Energiesparen helfen soll, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das Gerät namens Wristify soll Heiz- und Klimatisierungskosten senken und nutzt dabei einen physiologischen Trick: Es ist möglich, dem Menschen durch äußere Reize auf stark durchblutete Hautpartien das Gefühl von Wärme oder Kälte zu geben, selbst wenn es objektiv kühler oder wärmer ist.

Als wirkungsvoller Bereich erwies sich dabei nach Tests die Unterseite des Handgelenks, wo mancher Mensch seine Uhr trägt. Wristify ist als thermoelektrisches Element ausgeführt, das Luft- und Haupttemperatur analysiert und über ein Heatsink Kühl- beziehungsweise Wärme-Impulse abgibt – und das maßgeschneidert auf die Sekunde genau.

Das Armband ist derzeit noch ein Prototypsystem mit Kabelverbindung zu einem Steuerrechner. Momentan setzen die Forscher es vor allem dazu ein, dass sich die Testpersonen wohler fühlen – Menschen etwa, die gerne frösteln. In der fertigen Version könnte Wristify dann dazu führen, dass Nutzer ihre Heizung oder Klimaanlage kälter beziehungsweise wärmer stellen und damit mächtig Energie sparen.

Dabei würde schon ein geringe Gradabsenkung reichen. In einem typischen US-amerikanischen Gebäude, haben die MIT-Forscher berechnet, würde ein Grad Celsius weniger im Monat auf den Stromverbrauch gerechnet rund 100 Kilowattstunden ausmachen.

Für seine Idee hat das Forscherteam, das neben Shames auch noch aus Mike Gibson, David Cohen-Tanugi und dem Postdoc Matt Smith besteht, bereits einen Preis bekommen: Insgesamt 10.000 Dollar gab es für den ersten Platz beim MADMEC, dem einmal jährliche ausgetragenen materialwissenschaftlichen Designwettbewerb des MIT. Explizites Ziel der Veranstaltung ist es, dass die Gewinner ihre Technik möglichst kommerzialisieren.

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(bsc)