Entflohener Häftling narrt Englands Polizei auf Facebook
Normalerweise gehen Gefängnisausbrecher auf "Tauchstation". Nicht so der 28-jährige Craig Lynch: Via Facebook hält er seine Verfolger über sein Leben in Freiheit auf dem Laufenden.
Auf der Flucht vor der Polizei verspottet in England ein mitteilungsbedürftiger Ausbrecher seit Wochen seine Verfolger über das Internet-Netzwerk Facebook. Lynch war im September aus dem Hollesley-Bay-Gefängnis in Suffolk geflohen. Dort sollte er wegen schweren Diebstahls eine siebenjährige Haftstrafe absitzen. Seither hält er Polizei und Öffentlichkeit mit seinen Facebook-Einträgen auf dem Laufenden. So berichtete er über einen Beinahe-Unfall mit seinem Auto, über die Speisen, die er zu sich nimmt oder sinniert über seine Silvester-Pläne.
Mittlerweile verfolgen Tausende User auf Facebook die Kommentare des 28-jährigen Craig Lynch. Im Internet-Auktionshaus eBay bieten Fans des Verbrechers mittlerweile T-Shirts mit dem Konterfei des Gesuchten an. Das Bild auf dem Kleidungsstück stammt von Lynchs Facebook-Seite, wo sein Gesicht und sein erhobener "Stinkefinger" zu sehen sind.
Lynch rechnet fest damit, dass auch die Polizei seine Facebook-Einträge mitliest. "Kurze Frage... wie viele Bullen sind heute Nacht mit dabei", fragte er vor ein paar Tagen zur nächtlichen Stunde. Gerade in der Weihnachtszeit schien ihm seine Flucht aber kein Vergnügen zu bereiten. "Es ist eiskalt draußen. Wieder eine einsame Nacht. So weit weg von meiner Familie und Freunden", schrieb er am 26. Dezember. (dpa) / (spo)