Erste Alpha von Ubuntu 11.04

Die Ubuntu-Entwickler haben die erste Alpha der kommenden Version 11.04 (Natty Narwhal) veröffentlicht. Wie von Ubuntu-Sponsor Mark Shuttleworth bereits auf dem Ubuntu Developer Summit angekündigt, verwendet Ubuntu 11.04 standardmäßig den Desktop Unity und Zeitgeist – eine Entscheidung, die für einige Aufregung unter Anwendern gesorgt hatte. Canonical, das Unternehmen hinter Ubuntu, hatte Unity ursprünglich als GUI für Netbooks entwickelt. Zeitgeist ist eine Alternative zu klassischen Dateimanagern, die Dateien nicht über eine hierarchische Ordnerstruktur, sondern anhand der Zeit des letzten Zugriffs und über mächtige Suchfunktionen zugänglich macht.

Anstelle von Unity lässt sich auch der klassische Gnome-Desktop 2.32 verwenden, der in der von Ubuntu 10.10 bekannten Optik daherkommt. Auf Rechnern ohne hardwarebeschleunigte 3D-Grafik steht nur der Gnome-Desktop zur Verfügung, da Unity zwingend 3D-Beschleunigung voraussetzt. Der Network Manager ist bereits auf den neuen Desktop portiert, andere Gnome-Applets lassen sich mit Unity nicht verwenden.

Ubuntu 11.04 verwendet die dritte Vorabversion des Kernels 2.6.37, dessen Entwicklung um den Jahreswechsel herum abgeschlossen sein soll. Zahlreiche Softwarepakete wurden aktualisiert: Firefox liegt in einer Beta der kommenden Version 4 bei, die GNU Compiler Collection GCC wurde auf Version 4.5 aktualisiert. Die GUI-Bibliothek Gtk, Grundlage von Gnome-Desktop und Unity, ist in Version 2 und in der neuen Version 3 enthalten – Unity, aber auch einige Gnome-Anwendungen nutzen bereits Gtk 3. Von Gnome 3, der nächsten Generation des Gnome-Desktops, ist allerdings noch nichts zu sehen.

Siehe dazu auch:

• Uneins über Unity, Kommentar auf heise open
• Ubuntu will weg von X11
  
• Das Ende von X11?, Kommentar auf heise open

(odi)