Europäische E-Book-Industrie fordert einheitliche Mehrwertsteuer
An einem runden Tisch haben Vertreter der europäischen E-Book-Branche mit EU-Kommisarin Neelie Kroes diskutiert. In einer Erklärung fordern sie ein neutrales Mehrwertsteuersystem und die bessere Portierbarkeit gekaufter E-Books.
Vertreter der europäischen E-Book-Industrie haben sich am gestrigen Dienstag zu einem runden Tisch mit Neelie Kroes, der EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, getroffen. Das teilte die Europäische Kommission mit. Dabei wurden die Probleme angesprochen, die einer größeren Akzeptanz von E-Books in Europa noch im Wege stehen. Dazu zählen unterschiedliche Regelungen für die Mehrwertsteuer bei Büchern und E-Books. Auch verhindere Kopierschutz die einfache Übertragung erworbener E-Books von einem Gerät auf ein anderes.
Teilgenommen haben an dem Treffen hochrangige Vertreter von europäischen Verlagen wie der Verlagsgruppe Holtzbrinck, Random House, Carlsen, der Penguin Group oder Hachette, aber auch Vertriebsorganisationen wie Amazon, Google und der Plattform Libreka. Darüber hinaus war aber auch eine Vertreterin des International Digital Publishing Forum (IDPF) anwesend, der Standardisierungsorganisation hinter dem Format Epub. Mit Françoise Benhamou nahm außerdem ein Spezialistin für Kulturökonomie teil und die Autoren repräsentierte die Irin Karen Gillece.
Einige der Teilnehmer unterzeichneten am Ende außerdem eine Erklärung (PDF-Datei), in der die Entwicklung eines europäischen E-Book-Marktes ausdrücklich begrüßt wird. Darin wird gefordert, dass es für die Verbraucher beim Kauf von E-Books keine Grenzen geben solle, weder geographische noch welche zwischen den verschiedenen Plattformen oder Geräten. Auch sei es wichtig, einen neutralen Mehrwertsteuersatz für E-Books einzurichten, der jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen gedruckter Bücher haben dürfe. (mho)