Evoke 2010: Mieses Wetter, gute Stimmung

Seit heute läuft die Kölner Demo-Party auf vollen Touren. Um 21 Uhr beginnt das Hauptereignis: Bei den Demo-Compos zeigen Programmierer, was man an Bild und Ton alles aus aktueller Hardware herauskitzeln kann.

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Von
  • Stefan Göhler

Gestern begann in Köln die Demo-Party Evoke 2010. Drei Tage lang treffen sich Szene-Fans, um die neuesten Demos zu bestaunen. Demos sind in Echtzeit berechnete audiovisuelle Präsentationen, die mit aufwendigen Grafikeffekten beeindrucken. Zudem stellen Szene-Mitglieder eigene Kompositionen und Grafiken vor. Alle Wettbewerbsbeiträge werden vom Publikum bewertet; die Preisverleihung folgt am Sonntag.

Der harte Kern traf schon am Freitag in den Abenteuerhallen Kalk zusammen – dort fand bereits die Evoke 2009 statt. Die Party begann mit Auftritten von Byproduct und DJ Storno im Innenhof des Veranstaltungsortes, wo trotz des grauen Himmels unverdrossen gegrillt wird.

Heute sind zwischen 350 und 400 Gäste anwesend, die sich vom miesen Wetter die Laune nicht verderben lassen. Viele Teilnehmer sitzen momentan noch im hinteren Bereich der Halle an ihren Rechnern und feilen an ihren Beiträgen für das Abendprogramm. Währenddessen laufen vorne diverse Compos, so heißen die Wettbewerbe im Szene-Slang, darunter Musik-Beiträge und ASCII-Art.

Die meisten Teilnehmer kommen aus Deutschland, es sind aber auch eine Delegation Franzosen, einige Skandinavier, diverse Osteuropäer und sogar ein US-Szener angereist. Einige Szener haben ihre Kinder mitgebracht – auch eine Methode, der Demoszene zu Nachwuchs zu verhelfen.

Hinten in der Halle wird noch fieberhaft an den Beiträgen für die Abend-Wettbewerbe gearbeitet.

Richtig los geht es um 21 Uhr: Da beginnen die Haupt-Compos mit Grafik-Beiträgen, Intros, Demos und der "Wild"-Kategorie, in der alles erlaubt ist – Hauptsache, es schindet Eindruck. Alle Beiträge werden auf einer großen Leinwand mit knapp 9 Metern Diagonale gezeigt, flankiert von einem etwas kleineren Zweit-Screen.

Wer körperlich verhindert ist, kann zumindest virtuell an der Party teilnehmen – entweder über einen Audio-Stream oder auch den Live-Video-Stream von demoscene.tv.

Nach dem Wegfall der Breakpoint ist die Evoke derzeit die größte deutsche Demo-Party. Am Rande der Veranstaltung war aber zu vernehmen, dass einige der Breakpoint-Organisatoren bereits eine neue Party planen – mit neuem Namen und an einem anderen Ort.

In diesem Jahr wird die Evoke vor allem von kleineren Sponsoren unterstützt. Spielfirmen wie Headup Games und Hypnocode nehmen auch an der Party teil und nutzen die Veranstaltung zur Suche nach vielversprechenden Nachwuchstalenten – die Szene wird erwachsen. (ghi)