Facebook-Mitgründer gibt US-Staatsbürgerschaft auf
Durch seine Umsiedlung nach Singapur und die Aufgabe der US-Staatsbürgerschaft vor dem Börsengang Facebooks spart dessen Mitgründer Eduardo Saverin wahrscheinlich viel (Steuer-)Geld.
Facebooks Börsengang wird Mitgründer Eduardo Saverin zum Milliardär machen – und er sorgt auf ungewöhnliche Weise dafür, dass er möglichst viel davon hat. Der 30-jährige gibt seine US-Staatsbürgerschaft auf, um seine Steuerrechnung zu senken. Saverin plane, bis auf weiteres in Singapur zu wohnen, erklärte sein Sprecher der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Freitag.
Der in Brasilien geborene Saverin war als Kommilitone von Facebook-Chef Mark Zuckerberg einer der Mitgründer des Online-Netzwerks und hielt anfangs einen Anteil von rund 30 Prozent. Später verlor er jedoch an Einfluss, zog sich aus der Führung des Unternehmens zurück, und seine Beteiligung wurde drastisch reduziert. Saverin verklagte Zuckerberg, sie legten den Streit aber außergerichtlich bei.
Der Börsenprospekt enthält keine Angaben dazu, wie viel Saverin noch an Facebook hält. Bloomberg bezieht sich auf die Website whoownsfacebook.com, laut der bei Saverin noch vier Prozent liegen, die zum Börsengang rund 3,8 Milliarden Dollar (2,9 Mrd Euro) wert sein könnten.
Hintergrund der Aktion Saverins dürfte der Foreign Account Tax Compliance Act (Facta) sein, der ab Anfang 2013 verhindern soll, dass US-Bürger, die Konten außerhalb des Landes haben, die US-Steuerbehörden umgehen. Als Bürger Singapurs (und nicht mehr der USA) entfällt dieser Druck für ihn. Große Banken wie die Schweizerische UBS oder die Bank of SIngapore wollen mit den sogenannten Offshore-Konten von US-Amerikanern anscheinend möglichst wenig zu tun haben – schon wegen des bürokratischen Aufwands. (hb)