Fliegende Herzen - per Transportdrohne

In Großstädten wie Neu-Delhi gerät der Transport von gespendeten Organen zum Wettlauf gegen die Zeit. Abhilfe verspricht das spanische Unternehmen Dronlife: Vier Ingenieursstudentinnen haben eine robuste Transportdrohne entwickelt.

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Fliegende Herzen

(Bild: Transmedics<br>)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Stirn
  • Inge Wünnenberg

Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro, aber auch Peking oder Neu-Delhi zählen zu den Metropolen, die für ihr tägliches Verkehrschaos bekannt sind. Für eine Transplantation vorgesehene Organe wie ein Herz oder Nieren quer durch eine dieser Megacities zu transportieren, erweist sich durchaus als Herausforderung.

Mit ihrem Organtransporter Dronlife nahmen die vier Spanierinnen am Wettbewerb "Drones for Good" teil, nun wollen sie ihren Prototypen in der Praxis in Indien testen.

Bislang löst die indische Hauptstadt das Problem mit einem "Grünen Korridor": Das heißt, der Krankenwagen erhält eine Polizeieskorte, Ordnungskräfte räumen die Fahrtroute und alle Ampeln entlang der Strecke werden per Hand geregelt. Künftig könnte der Transport von gespendeten Organen, der immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit ist, von Drohnen übernommen werden, wie Technology Review in seiner neuen Ausgabe im Heftschwerpunkt über Drohnen berichtet. Die Mai-Nummer ist jetzt am Kiosk und im Heise Shop erhältlich.

Das Unternehmen Dronlife will noch in diesem Jahr in Neu-Delhi mit Testflügen seines Organtransporters beginnen. Die Idee, den Luftweg zu nehmen, hatten vier Studentinnen von der IFFE Business School im spanischen A Coruna. Sie entwickelten das dickbäuchige Fluggerät im vorigen Jahr als Beitrag für den internationalen "Drones for Good"-Wettbewerb in Dubai. Nun verhandelt Dronlife mit einer privaten indischen Krankenhauskette. Zunächst soll der Prototyp des 24 Kilogramm schweren und bis zu 90 Stundenkilometer schnellen Organ-Shuttle getestet werden. Sollte der Deal über 150.000 Euro pro Drohne – beziehungsweise über das Gesamtpaket inklusive Bodenstationen und Training in Höhe von 2,7 Millionen Euro – abgeschlossen werden, könnten die Drohnen bereits im kommenden Jahr die Arbeit aufnehmen.

Weitere Details über die Transportdrohnen für gespendete Organe lesen Sie in der neuen Ausgabe von Technology Review (jetzt im Heise Shop erhältlich). (inwu)