FoeBuD will Digitalcourage zeigen
Nach 25 Jahren hat sich der FoeBuD entschlossen, seinen erklärungsbedürftigen Namen zu ändern. In Zukunft heißt der Verein, der sich unter anderem für den Datenschutz engagiert, "Digitalcourage"
Anlässlich seines 25. Geburtstages des "Vereins zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V." (FoeBuD) hat sich der Verein entschlossen, mit einem neuen Namen aufzutreten. Digitalcourage soll in Anklang an Zivilcourage verdeutlichen, dass er sich "für eine lebenswerte digital vernetzte Welt" einsetzt.
Zur Gründung des FoeBuD e.V. versteckte sich hinter dem Verein eine Gruppe von Bielefelder Aktivisten, die eine Mailbox betrieben und mit dem "unbewegten Datenverkehr" eine Spitze gegen die Deutsche Bundespost enthielt. Der Staatsbetrieb, dem Mailboxen und besonders der Anschluss von Computern an das Telefonnetz äußerst suspekt waren, bewegte sich nicht und tolerierte nur geprüfte teure Posthardware: 1987 betrug der Bereitstellungspreis für ein Postmodem 214 DM pro Monat.
Anfang der 90er Jahre betrieb der FoeBuD eine besondere Mailbox, die im Krieg in Jugoslawien die Kommunikation verschiedener Mailboxen über das Zamir-Netz (Friedensnetz) vermittelte. Mit dem Siegeszug des Internet endeten die Mailboxaktivitäten des Vereins, der sich nunmehr Problemen des Datenschutzes widmete. Der Name FoeBuD musste Außenstehenden immer wieder erklärt werden, ähnlich wie FITUG oder FIfF. Der Leidensdruck stieg, als mit dem Web 2.0 Vereine wie Digitale Gesellschaft e.V entstanden.
Mit der Umbenennung auf der Geburtstagsfeier hofft der Verein, dass Digitalcourage ein tragfähiger Name für die nächsten 25 Jahre ist. An den vielfältigen Aktivitäten des Vereins, wie etwa die Verleihung des BigBrother-Awards an Datenschutzverletzer, soll sich nichts ändern. (ck)