Foxconn-Werk nach Unruhen unter Arbeitern geschlossen
Der Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn produziert für große Computerfirmen wie Apple, Dell, Hewlett-Packard, Sony und andere; er beschäftigt in dem Werk in Taiyuan, das nach Unruhen unter Arbeitern geschlossen wurde, 79.000 Mitarbeiter.
Nach gewalttätigen Unruhen unter seinen Arbeitern hat der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn am Montag eines seiner großen Werke in China schließen müssen. In der Fabrik in Taiyuan in der Provinz Shanxi seien am Sonntagabend handgreifliche Auseinandersetzungen unter Arbeitern ausgebrochen, berichtete die Polizei.
An den Auseinandersetzungen sollen mehr als 2000 Arbeiter beteiligt gewesen sein; Auslöser war nach bislang unbestätigten Berichten, dass Sicherheitsmitarbeiter einen Arbeiter schlugen. Mehr als zehn Personen seien verletzt worden. Polizeikräfte seien ausgerückt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Inzwischen sei die Ordnung wieder hergestellt. Die Ursache des Streits werde untersucht, teilte die Polizei ferner mit.
Foxconn fertigt für große Computerfirmen wie Apple, Dell, Hewlett-Packard, Sony und andere; der Konzern beschäftigt in dem Werk in Taiyuan, das auch Teil der Produktionskette für das neue iPhone 5 ist, 79.000 Mitarbeiter. Foxconn war in letzter Zeit immer wieder wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Werken unter Beschuss geraten, besonders die Bedingungen der iPhone-Produktion wurden unter die Lupe genommen. Zuletzt hatte es geheißen, in der ostchinesischen Provinz Jiangsu würden Studenten gezwungen, ihr Studium zu unterbrechen und in einer dortigen Foxconn-Fertigungsstätte das iPhone 5 zusammenzubauen.
Ein erster Bericht der Fair Labor Association (FLA) vom August hatte aber zumindest erste grundlegende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bei Foxconn festgestellt; zumindest in einem Werk musste der Konzern zudem die Löhne erhöhen, da er Schwierigkeiten hatte, genügend Arbeitskräfte zu finden.
[Update 24.09.2012 10:50]:
Im Gegensatz zu den bisherigen Berichten aus China über Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitspersonal und Arbeitern spricht Foxconn selbst davon, die Ausschreitungen in Taiyuan hätten mit einem "persönlichen Streit" zwischen Arbeitern in einem privat geführten Wohnheim außerhalb des Werkes begonnen. Dieser Streit "scheint nichts mit der Arbeit zu tun gehabt zu haben", hieß es in einer Erklärung in Taipeh.
Auf Fotos zeigt sich aber, dass auch Foxconn-Einrichtungen Ziel der Ausschreitungen waren. Ein Wachhäuschen wurde umgekippt. Bei einem Bus waren Scheiben eingeschlagen. Autos wurden umgestürzt, darunter ein Polizeiwagen. Hundertschaften der Polizei sicherten die Straßen um das Werk. In einem Video sind johlende Arbeiter und Sicherheitskräfte zu sehen. (mit Material von dpa) / (jk)