Foxconn will mit Einzelhandel in China wachsen

Der Auftragsfertiger sucht neues Wachstumspotenzial und will die Elektronikgeräte, die er für Markenkonzerne herstellt, auch in China vertreiben. Dabei hilft eine Kooperation mit der Metro AG.

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Der taiwanische Auftragsfertiger Hon Hai Precision Industry ("Foxconn") sucht neue Wachstumschancen im chinesischen Einzelhandel. Neben einer Kooperation mit der Metro AG, die bis Ende 2011 zunächst zehn Media-Märkte in die Region Shanghai bringen soll, will der Hardwarehersteller auch zahlreiche neue Filialen seiner chinesichen Tochter Cybermart eröffnen.

Darüber hinaus wolle Hon Hai 200 kleinere Elektronikläden in den riesigen Verbrauchermärkten in chinesischen Städten eröffnen, sagte der für die Einzelhandelsinitiative verantwortliche Manager, Louis Woo, dem Wall Street Journal. Zudem will das Unternehmen ehemalige Mitarbeiter unterstützen, die in ihre Heimatstädte zurückkehren und dort Elektronikgeschäfte eröffnen. Im Einzelhandel will Hon Hai dann unter anderem die Produkte seiner Fertigungskunden vertreiben.

Hon Hai, das unter der Marke Foxconn Computer und Unterhaltungselektronik für bekannte westliche Markenhersteller wie Apple, Nokia und HP fertigt, beschäftigt in seinen Fabriken in China nahezu eine Million Menschen, Tendenz steigend. Foxconn ist der größte Auftragsfertiger und dominiert die Branche. Laut einer Prognose von iSuppli wird das Unternehmen in diesem Jahr über die Hälfte des Gesamtumsatzes der EMS-Branche einstreichen.

Den stagnierenden Umsätze im Kerngeschäft will Hon Hai einerseits mit neuen Kapazitäten wieder Schwung verleihen. Doch die Margen sind unter anderem wegen steigender Lohnkosten unter Druck. Um weiter zu wachsen, muss sich der Auftragsfertiger zunehmend jenseits des Kerngeschäfts umschauen. Mit mehr Präsenz im Einzelhandel könnte der Konzern auch von der steigenden Kaufkraft seiner eigenen Arbeiter profitieren. (vbr)