"Freiburger Appell" für weniger Strahlenbelastung

Ärzte aller Fachrichtungen haben am Wochenende einen Forderungskatalog verabschiedet, der zu einer massiven Senkung der Elektrosmog-Belastung führen soll.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler
  • Carsten Meyer

Mehr als 100 niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen haben den so genannten Freiburger Appell verabschiedet. Darin fordern sie wegen erheblicher Gesundheitsrisiken eine sofortige Senkung der Strahlenbelastung durch Mobilfunkantennen, Handys und DECT-Telefone. Der Appell wurde von der Interdisziplinären Gesellschaft für Umweltmedizin (IGUMED) initiiert und vom h.e.s.e. project, einem Zusammenschluss von Mobilfunkgegnern, unterstützt.

Die Ärzte fordern unter anderem eine massive Reduzierung der Grenzwerte, Sendeleistungen und Funkbelastungen auf ein "biologisch vertretbares Maß" speziell in Schlaf- und Regenerationsbereichen. Umweltmedizinerin und Mitinitiatorin Barbara Dohmen wies gegenüber heise online auf eine signifikante Häufung von gesundheitlichen Störungen und chronischen Erkrankungen hin, die Ärzte im Praxisalltag im Zusammenhang mit Funkbelastungen erlebten. "Was wir bei den Patienten sehen, ist alles andere als hypothetisch", sagte Dohmen in Anspielung auf Gerichtsurteile, nach denen eine Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk als nicht erwiesen gilt.

Der Bevölkerung und den Gemeinden wollen die Unterzeichner des Freiburger Appells künftig ein Mitspracherecht bei der Standortplanung von Antennenanlagen eingeräumen. Weiterhin sollen Mobil- und DECT-Telefone in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen und öffentlichen Veranstaltungsstätten ab sofort verboten und eine industrieunabhängige Forschung unter Einbeziehung von ärztlichen Beobachtungen eingeführt werden. (pmz/c't) / (cm)