Für ein schnelleres Java: Oracle tritt HSA Foundation bei
Um die Programmierung mithilfe der CPU- und Grafikkerne von Kombiprozessoren in der Programmiersprache Java zu unterstützen, ist Oracle der Heterogeneous System Architecture Foundation beigetreten.
- Alexander Neumann
Oracle ist der HSA Foundation beigetreten. Die unabhängige Heterogeneous System Architecture Foundation war Anfang 2012 von Unternehmen wie AMD, ARM, Qualcomm und Texas Instruments lanciert worden, um Standards und Werkzeuge für Programmierer auszuarbeiten, die es vereinfachen sollen, CPUs, Grafikprozessoren (GPUs), Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) und digitale Signalprozessoren im Verbund für ein besseres Softwaresystemverhalten zu nutzen. Die ein ähnliches Feld beackernden Intel und Nvidia sind der HSA Foundation bislang ferngeblieben.
Oracles Beitritt geschieht vor dem Hintergrund, dass der Java-Statthalter für die übernächste Version der Programmiersprache – Java 9 – plant, die Programmierung mithilfe der CPU- und Grafikkerne von Kombiprozessoren in der Sprache zu unterstützen. Oracle arbeitet schon länger mit AMD im OpenJDK-Projekt Sumatra zusammen, das eine Beschleunigung durch die parallele Programmausführung auf die Java Virtual Machine bringen soll. Ziel des Projekts ist es herauszuarbeiten, wie mit der Java-Plattform erstellte Applikationen Performancegewinne durch die direkte Nutzung von GPU-Leistung und -Fähigkeiten erreichen können. Für Java 8 ist das bei Features wie der Streaming API oder Lambda-Funktionen wichtig.
Dafür benötigen Entwickler aber eine gesonderte Codeabstraktion. Die Einführung einer nativen Unterstützung der HSA-Standards zur parallelen Ausführung von Code soll 2015 folgen. Für das Jahr ist derzeit Java 9 vorgesehen. Als Anwendungsfälle für GPU-beschleunigte Java-Entwicklungen sind hochperformante Finanzanwendungen, Video- und Bildanalyseverfahren sowie Anwendungen aus dem Wissenschaftsbetrieb vorstellbar. (ane)