GDC: Online-Spiele wachsen in China und Russland stark

Online-Spiele werden immer beliebter. Auf der Game Developers Conference in Köln wurden Zahlen aus China und Russland präsentiert.

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Wang ist überzeugt: Der Umsatz mit Online-Spielen wird weiter wachsen.

(Bild: c't)

Soziale Online-Spiele sind in China und Russland auf dem Vormarsch. Dies erläuterten Bo Wang (Vice President of Business Development) vom chinesischen Online-Giganten Tecent und der Präsident des russischen Entwickler- und Publisher-Verbandes Konstantin Popov in ihren Vorträgen auf der Game Developers Conference in Köln.

Wang hob besonders die Vorzüge sozialer Online-Spiele hervor. So sorgten große Communities mitsamt ihrer Interaktionen zwischen den Spielern dafür, dass sie dem Spiel treu bleiben. Besonders interessant sind laut Wang die Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Schließlich ließen sich über Micropayments für virtuelle Güter durch hohe Stückzahlen auch gute Gewinne erwirtschaften. Das eigentliche Spiel könne dann weiterhin kostenlos bleiben. Auch lasse sich Ingame-Werbung leicht platzieren.

2009 ist Chinas Online-Markt um 30 Prozent gewachsen.

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Wang erklärte außerdem, dass Social-Online-Games eine hohe Lebensdauer von normalerweise 5 bis 7 Jahren haben, in denen zudem kontinuierlich Geld fließe. Die Kosten für den Anbieter könnten mit zunehmender Zeit sinken, da deutlich weniger Mitarbeiter im Laufe der Zeit benötigt würden, etwa zur Wartung oder auch zum Implementieren von Zusatzfunktionen. Die Gewinnspanne von chinesischen Online-Spielen sei laut Wang mit durchschnittlich 45 Prozent deutlich höher als etwa bei traditionellen Konsolentiteln (3 Prozent).

Der chinesische Online-Gaming-Markt erlebt seit Jahren ein stetiges Wachstum. Von den 420 Millionen Internet-Nutzern spielen 296 Millionen online, davon 104 Millionen Casual Games und 95 Millionen MMORPGs. Asien ist laut Wang weltweit mit Abstand der größte Markt für Online-Spiele, China davon wiederum mit 58 Prozent Marktanteil der größte Asiens. Im Vergleich zum Westen sind chinesische Spieler laut Wang jünger (80 Prozent zwischen 15 und 35) und haben ein geringeres Einkommen: 50 Prozent verdienen weniger als 200 US-Dollar im Monat. 60 Prozent hatten noch keinen Kontakt mit einer modernen Spielkonsole. Tencent machte alleine mit Spielen im Jahr 2009 einen Umsatz von 791 Millionen US-Dollar.

In Russland sind 80 Prozent der verkauften Retail-Spiele PC-Titel.

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Der gesamte russische Spielemarkt hingegen hat ein Volumen von 820 Millionen US-Dollar, wie Konstantin Popov erklärte. Im Krisenjahr 2009 schrumpfte der in Russland traditionell starke PC-Spielemarkt um 40 Prozent, der Markt für Online-Spiele wuchs dagegen um 70 Prozent. Von den 41 Millionen Internet-Nutzern in Russland spielen 6 Millionen Online-Spiele. Bis zum Jahr 2012 schätzt Popov aber, dass das Volumenen des Online-Spielemarktes von nun gut 220 Millionen US-Dollar auf bis zu 410 Millionen US-Dollar anwächst. Rund 500 Millionen US-Dollar Umsatz wird in Russland aber weiterhin mit Retail-Spielen erzielt: Dort liegt der Anteil verkaufter PC-Spiele (80 Prozent) deutlich vor Konsolentiteln. Laut Popov plant Russland ein Rating-System für Spiele einzuführen. (mfi)