Gamescom: Warteschlangen und Altersbändchen

Es wird voll und laut: Die Gamescom ist kein Ort fĂĽr Leute, die Menschenmassen meiden. Doch wer sich ins GetĂĽmmel stĂĽrzt, kann einen Ausblick auf die Spielehighlights der kommenden Monate erhaschen - diesmal sogar auf der groĂźen Kinoleinwand.

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Von
  • Tobias Hanraths
  • dpa

Besucher auf der letzten Gamescom in Köln.

(Bild: Oliver Berg, dpa)

Der Andrang war einfach zu groß: 2011 musste die Computerspielmesse Gamescom vorübergehend ihre Tore schließen. Zu viele Besucher wollten auf das Gelände in Köln, um die neuesten PC-, Konsolen- und Handheldspiele anzuschauen und auszuprobieren. Dieses Jahr soll vom 16. bis zum 19. August alles besser werden, verspricht der Veranstalter Koelnmesse. Das Rahmenprogramm ähnelt darüber hinaus dem Angebot des Vorjahres: Es gibt unter anderem einen Hochseilgarten, eine Jobmesse und eine Leistungsschau für Hobbyschrauber. Neu dabei ist ein Kino, in dem die neuesten Spieletrailer aufgeführt werden.

"Wir wollen vermeiden, dass Besucher dieses Jahr unverrichteter Dinge abreisen müssen", sagt Koelnmesse-Sprecher Franko Fischer. Am Messesamstag gelten daher neue Regeln: Tickets für diesen Tag sind nicht an den Tageskassen, sondern nur im Vorverkauf erhältlich. An allen anderen Tagen gibt es für Besitzer von Tickets aus dem Vorverkauf einen separaten Einlass, was den Zugang zum Messegelände beschleunigen soll. Und auch in den Hallen selbst sollen die Besucherströme besser kanalisiert werden, zum Beispiel mit etwas breiteren Gängen und vergrößerten Aufenthaltsflächen.

Voll wird es zwischen den Messeständen aber so oder so. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 250.000 Besuchern. Und die ballen sich vor allem dort, wo die absoluten Highlights des laufenden und kommenden Spielejahres vorgestellt werden. "Bei einer Handvoll von Toptiteln sind Wartezeiten von zwei bis vier Stunden möglich", sagt Fischer. Das gelte allerdings nur am Samstag. Wer die Wahl hat, sollte deshalb lieber an einem der anderen Messetage nach Köln reisen. Dann ist der Andrang erfahrungsgemäß etwas geringer.

Lange Wartezeiten gibt es sonst in der Regel nur da, wo die kommenden Neuerscheinungen tatsächlich ausprobiert werden können. Wer von den Games vor allem einen ersten Eindruck bekommen, sie aber nicht unbedingt selbst anspielen will, hat dieses Jahr erstmals eine Alternative: Im sogenannten Trailer Cinema in Halle 10 laufen Vorschauvideos ausgewählter Titel auf großer Leinwand in Dauerschleife. Weil dort auch Trailer für Spiele ohne Altersfreigabe zu sehen sind, kommen nur Besucher mit einem roten Armbändchen, das sie als volljährig ausweist, ins Kino.

Die Bändchen sind auch anderswo auf der Messe wichtig, um Zutritt zu Bereichen mit Spielen für Erwachsene und Ältere zu bekommen. Gegen Vorlage ihres Personalausweises bekommen Besucher an mehreren Ständen überall auf dem Gelände verschiedenfarbige Bänder: Ab 12 Jahren gibt es blaue Farbe am Handgelenk, ab 16 gelbe. Ein rotes Bändchen und damit die Lizenz für alle Spiele bekommen nur Volljährige.

Die Gamescom hat aber nicht nur neue PC- und Konsolenspiele zu bieten. Wie in den letzten Jahren findet auf der Messe auch 2012 die deutsche Casemod-Meisterschaft für die besten umgebauten Computergehäuse statt. "Da gibt es zum Beispiel ein funktionierendes ferngesteuertes Auto, das aber auch einen PC enthält, oder einen in Öl eingelegten Rechner", nennt Michael Wegner, Pressesprecher des Turniers, zwei Beispiele. In Halle 10 können Gamescom-Besucher die Computer-Mods bewundern und abstimmen, wer den Preis für die spektakulärste Kreation gewinnen soll. Der Preis wird am letzen Messetag verliehen.

Direkt neben den Hobbyschraubern sammeln sich im sogenannten Cosplay Village kostümierte Fans japanischer Comics, Zeichentrickserien oder Videospiele. Sportliche können sich auf Parkplatz 8 unter anderem in einem Hochseilgarten austoben, angehende Spieledesigner finden im Bereich Jobs & Karriere in Halle 10 Angebote für Praktika und Stellen. Und wer den Messetag mit Live-Musik ausklingen lassen will, macht sich auf den Weg zum Hohenzollernring: Dort findet von Freitag bis Sonntag jeweils ab 18.00 Uhr das Gamescom Festival statt, bei dem Bands und Künstler wie Kettcar, Thees Uhlmann, Bosse oder Olli Schulz auftreten.

Die Gamescom öffnet ihre Tore Donnerstag und Freitag (16. und 17. August) um 10.00 Uhr, am Wochenende (18. und 19. August) geht es schon um 9.00 Uhr los. Die Tore schließen um 20.00 Uhr, am Sonntag bereits zwei Stunden früher. Donnerstag und Freitag kosten die Tickets im Vorverkauf 11, Samstag und Sonntag 15 Euro. Ermäßigte Karten gibt es unter anderem für Schüler, Studenten, Azubis und Rentner. Außerdem bieten die Veranstalter für 32 Euro ein Dauerticket für alle Tage und am Samstag und Sonntag sogenannte Nachmittagskarten an. Diese gelten erst ab 14.00 Uhr, kosten dafür aber auch nur 7 Euro. Am Sonntag können zwei Erwachsene mit bis zu drei Kindern für 22 Euro ein Familienticket kaufen. Karten an den Tageskassen sind etwas teurer. Wärhend der Gamescom berichtet heise online laufend von den aktuellen Ereignissen und Neuheiten der Spielemesse. (jk)