Gartner senkt abermals die Prognose für den PC-Markt 2011

Gingen die Analysten ursprünglich von einem Wachstum der weltweiten PC-Verkaufszahlen um mehr als 15 Prozent gegenüber 2010 aus, erwartet Gartner für 2011 nun nur noch ein Plus von weniger als 4 Prozent.

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Nicht mehr als 400 Millionen, sondern lediglich noch gut 350 Millionen PCs und Notebooks wird die IT-Branche im laufenden Jahr weltweit verkaufen, sagen die Analysten von Gartner. Damit senken die Marktforscher ihre Prognose für 2011 zum wiederholten Mal. Zum Jahreswechsel verkündeten die Analysten noch optimistisch einen Anstieg der Verkaufszahlen um fast 16 Prozent gegenüber 2010, aber schon im Frühjahr zeichnete sich eine deutlich langsamere Marktentwicklung ab – Gartner revidierte die Prognose um gut ein Drittel auf 10,5 Prozent, respektive 388 Millionen Rechner. Zur Jahresmitte schraubten die Analysten ihre Erwartungen noch ein klein wenig zurück auf 9,3 Prozent, nachdem vor allem in den USA und Europa die Nachfrage spürbar abflaute. Und nun halbieren die Experten von Gartner ihre Prognose sogar auf 3,8 Prozent Wachstum.

Als Ursache für die schwächere Entwicklung der Absatzzahlen führen die Marktforscher einerseits die konjunkturelle Krise in vielen Ländern der Euro-Region an. Die schwache Nachfrage hatte die Lagerbestände anschwellen lassen – ein Problem unter dem in Europa vor allem Acer spürbar zu leiden hatte. Auf der anderen Seite verlagert sich das Kaufinteresse vor allem privater Kunden immer häufiger weg vom klassischen PC oder auch dem Notebook hin zu Smartphones sowie Tablets. Der Computer habe viel von seiner ursprünglichen Attraktivität verloren und sei nicht länger notwendigerweise das erste Gerät der Wahl, wenn es um die Nutzung von IT-Anwendungen gehe, ist Ranjit Atwal, Research Director bei Gartner, überzeugt. Eine Entwicklung, die sich auch in der Entscheidung von Marktführer Hewlett-Packard widerspiegelt, das PC-Geschäft grundsätzlich zu "überdenken". Aber auch im professionellen Einsatz in Unternehmen würden PCs nicht mehr regelmäßig durch neue Geräte ersetzt, sondern deutlich länger genutzt – und sogar wieder öfter repariert respektive aufgerüstet. (map)