GeForce GTX 560: Aus Alt mach Neu
Die GeForce GTX 560 bietet genĂĽgend Performance zum Zocken aktueller Action-Kracher und ist in mancher Hinsicht eine alte Bekannte.
Nun ist es soweit: Nvidia stellt die GeForce GTX 560 vor, über die schon seit Ende März spekuliert wurde. Die Performance-Grafikkarte ist eine abgespeckte Variante der GeForce GTX 560 Ti und besitzt einen GF114-Grafikchip mit 336 statt 384 Shader-Rechenkernen, der mit 810 MHz läuft. Der 1 GByte fassende GDDR5-Speicher arbeitet mit 2004 MHz.
Die Bezeichnung "560" suggeriert, dass es sich um den direkten Nachfolger der seit Juli 2010 verfügbaren GeForce GTX 460 handelt. Wer allerdings technische Fortschritte erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die GeForce GTX 560 hebt sich vor allem durch ihre etwas höheren Taktfrequenzen vom Vorgänger ab, dessen Chip und GDDR5-Speicher mit lediglich 675 MHz beziehungsweise 1800 MHz liefen.
Allerdings waren die GF104-Chips der GTX-460-Karten sehr taktfreudig – die meisten rechneten nach wenigen Klicks auch mit 810 MHz stabil. Das bewarb Nvidia sogar explizit: "GTX 460 is an overclocker's dream", hieß es damals auf den Präsentationsfolien. Nvidia betont allerdings, dass es – wie bei der GeForce GTX 560 Ti – auch einige Veränderungen auf Transistorebene gegeben habe, die die Performance pro Watt verbessern sollten.
Alle Boardpartner Nvidias haben vor allem übertaktete Modelle der GeForce GTX 560 im Angebot, um den höheren Preis zur älteren GeForce GTX 460 zu rechtfertigen. Die Hersteller betreiben die Grafikchips ihrer Karten mit bis zu 950 MHz (Zotac GeForce GTX 560 AMP!), den GDDR5-Speicher mit bis zu 2244 MHz Read-Write-Clock (Sparkle GeForce GTX 560 Calibre).
Mit den Referenztaktfrequenzen ist die GeForce GTX 560 im 3DMark Vantage knapp 20 Prozent schneller (Extreme-Preset: 8231 Punkte) als die GeForce GTX 460, im 3DMark 11 sind es sogar 24 Prozent (Performance-Preset: 4088 Punkte). Bei letzterem Test ist der Abstand zur GeForce GTX 560 Ti (4250 Punkte) nicht groß. In Spielen reicht die Performance der GeForce GTX 560 aus, um auch die anspruchsvollsten 3D-Shooter in Full HD flüssig darzustellen. So sind selbst bei Metro 2033 noch 30 fps im höchsten DirectX-11-Modus drin. Das Rennspiel Colin McRae Dirt 2 läuft sogar bei 2560×1600 Pixeln mit 45 fps.
Die Leistungsaufnahme pendelt sich bei rund 15 Watt im Leerlauf ein, bei manchen OC-Karten sind es allerdings sogar über 20 Watt (Gigabyte GV-N56GSO-1GI). Beim Spielen sind die Karten aber deutlich schluckfreudiger und kommen im Durchschnitt auf knapp 150 Watt – hier war sogar das Referenzmodell von Nvidias GeForce GTX 560 Ti sparsamer (135 Watt). Da die kurzzeitigen Spitzen deutlich höher liegen, sitzen an den GTX-560-Varianten zwei sechspolige Stromstecker.
Die GeForce GTX 560 soll knapp 170 Euro kosten. (mfi)