GeForce GTX 650 Ti: Nvidias teurer Lückenfüller
Nvidias GeForce GTX 650 Ti kostet 140 Euro und ist rund 40 Prozent schneller als die Non-Ti-Version. Im Vergleich mit aktuellen AMD-Karten ist sie aber relativ teuer.
Nvidia präsentiert heute planmäßig die aufgebohrte Ti-Version der GeForce GTX 650. Die Mittelklasse-Grafikkarte unterstützt dank ihrer modernen 28-nm-GPU DirectX 11.1 und OpenGL 4 sowie die für universelle Berechnungen wichtigen Schnittstellen OpenCL und CUDA. Moderne Spiele stellt sie in Full HD flüssig dar. Bei manchen, etwa Battlefield 3, muss man die Detailstufe aber reduzieren. Nvidia verlangt für die GeForce GTX 650 Ti rund 140 Euro und positioniert sie gegen AMDs ab 100 Euro erhältliche Radeon HD 7770.
Im Vergleich mit der herkömmlichen GeForce GTX 650 verdoppelt Nvidia bei der Ti-Version die Anzahl der Shader-Rechenkerne und Textureinheiten auf 768 beziehungsweise 64 Stück. Allerdings laufen sie nur mit 925 MHz, also 13 Prozent langsamer. Einen Turbo-Modus gibt es nicht. Die Speicheranbindung bleibt bei 128 Datenleitungen, der Speicher läuft aber etwas schneller (2700 statt 2500 MHz). Das erhöht die Datentransferrate von 80 auf 86,4 GByte/s – für hohe Auflösungen und Kantenglättungseinstellungen ist das wenig.
In Spielen ist die GeForce GTX 650 Ti durchschnittlich rund 40 Prozent schneller als die Non-Ti-Version. In Anno 2070 und Max Payne 3 liegt der Performance-Vorsprung sogar bei über 50 Prozent. Battlefield 3 läuft bei mittlerer Detailstufe in Full HD nun mit 57 fps, die Non-Ti schafft 41 fps. In diesem Spiel kann sich die GeForce auch überdurchschnittliche stark von der Radeon HD 7770 absetzen (45 fps). Teilweise ist letztere aber auch schneller, etwa in Anno 1404 oder Anno 2070. In Max Payne 3 sind GeForce und Radeon ungefähr gleich schnell. AMDs Radeon HD 7850 ist in jeder Disziplin deutlich schneller. Sie liegt in unseren Spiele-Benchmarks durchschnittlich um 40 Prozent vorn und ist ab 150 Euro zu haben.
Im Leerlauf und Zweischirmbetrieb war die Nvidia-Referenzkarte sparsam (8 Watt) und leise (0,4 Sone). Mit drei angeschlossenen Bildschirmen schoss die Leistungsaufnahme auf 25 Watt, beim Spielen schluckte sie 78 Watt (0,7 Sone). Im Furmark-Belastungstest maßen wir noch 11 Watt mehr und registrierten kurzzeitige Spitzen von bis zu 101 Watt.
Nvidias GeForce GTX 650 Ti soll sofort ab rund 140 Euro erhältlich sein. Standardmässig wird die Karte mit 1 GByte RAM ausgeliefert, einige Hersteller bieten 2-GByte-Varianten für einen Aufpreis von rund 20 Euro an. In unseren Tests mit einer Zotac-Karte brachte der doppelte Speicherausbau allerdings keine Performance-Vorteile.
Grafikkarte | GeForce GTX 650 Ti | GeForce GTX 650 |
GPU | GK106 | GK107 |
Fertigung | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 2,54 Mrd. | 1,3 Mrd. |
Shader-Rechenkerne | 768 | 384 |
Rechengruppen | 2 SMX | 1 SMX |
Textureinheiten | 64 | 32 |
Texeldurchsatz | 59,2 GTex/s | 33,9 GTex/s |
Rasterendstufen | 16 | 16 |
GPU-/Turbo-Takt | 925 MHz / -- | 1058 MHz / -- |
Speicher | 1 oder 2 GByte GDDR5 | 1 GByte GDDR5 |
Speicher-Takt (R/W) | 2700 MHz | 2500 MHz |
Speicher-Anbindung | 128 Bit | 128 Bit |
Datentransferrate | 86,4 GByte/s | 80 GByte/s |
L2-Cache | 256 KByte | 256 KByte |
Stromanschlüsse | 1 × 6-pin | 1 × 6-pin |
Formfaktor | Dual-Slot | Dual-Slot |
Display-Anschlüsse | 2 × DL-DVI, Mini-HDMI | 2 × DL-DVI, Mini-HDMI |
Mehrschirmbetrieb | 3 | 3 |
Temperatur-Grenzwert | 98 °C | 98 °C |
TDP | 110 Watt | 64 Watt |
3DMark 11 | X1447 | X966 |
(mfi)