Gematik vergibt Produktion und Kontrolle der Heilberufsausweise

Atos und T-Systems sollen für die Gematik die Ausweise produzieren, die in den Testregionen für die künftige Gesundheitskarte eingesetzt werden sollen.

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Von
  • Detlef Borchers

T-Systems und Atos haben von der Gematik den Zuschlag für die Produktion von Heilberufsausweisen (HBAs) und Institutionskarten (SMC-Bs) erhalten, die in den beiden Testregionen der künftigen elektronischen Gesundheitskarte (eGK), Nordwest und Südost zum Einsatz kommen sollen. Das teilt die Gematik mit.

T-Systems muss ein Online-Portal entwickeln, über das Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Krankenhäuser sowie andere HBA-Berechtigte ihren Ausweis beantragen. Außerdem muss das Unternehmen die sichere Kommunikation mit der zuständigen Berufsorganisation gewährleisten, die die Berechtigung zum Führen eines HBAs erteilen muss. Die Atos Information Technology übernimmt die Kartenprüfung beziehungsweise den Aufbau der PKI und alle Dienstleistungen um die "Card Verifiable Certificates" (CVC) zur gegenseitigen Authenifizierung von eGK und HBA.

Mit der Vergabe der HBA-Produktion und -Kontrolle hat die Gematik nach eigenen Angaben einen wichtigen Schritt hin zu den "500er-Tests" gemacht, die nächstes Jahr in den Testregionen Nordwest (Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz) und Südost (Sachsen und Bayern) absolviert werden sollen. Pro Region sollen mindestens 500 Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten und fünf Krankenhäuser an diesen Tests teilnehmen, für die T-Systems und Giesecke & Devrient bereits das eGK-Kartenbetriebssystem der zweiten Generation entwickelt.

Ursprünglich sollten in Norwest und Südost jeweils andere Anbieter die notwendigen Karten und die IT-Infrastruktur liefern, doch wurde mangels anderer Angebote das Los 4 aufgehoben und neu ausgeschrieben. Jetzt fehlt noch der Zuschlag in der Ausschreibung der Lose für den Online-Rollout Stufe 1. Hier will die Gematik in den nächsten Wochen die Industriepartner vorstellen.

Mit der Entwicklung und Produktion der HBA und dem Aufbau der nötigen Telematik-Infrastruktur werden in den Testregionen erstmals die Tests möglich sein, die einen echten Mehrwert der elektronischen Gesundheitskarte darstellen sollen. Dies sind die Online-Aktualisierung der Versichertenstammdaten auf der eGK und die sichere Arzt-zu-Arzt-Kommunikation mittels einer auf den HBA aufgebrachten qualifizierten elektronischen Signatur (QES). Die ab Januar startende deutschlandweite Umstellung auf den Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte der ersten Generation bleibt davon unberührt. (anw)