Gericht: US-Regierung muss Kim Dotcoms Daten kopieren
Im Streit um die Auslieferung des Megaupload-Gründers an die USA hat ein neuseeländisches Gericht angeordnet, dass die US-Behörden die bei "Kimble" beschlagnahmten Daten kopieren müssen, um sie bei Bedarf der Verteidigung übergeben zu können.
Der neuseeländische High Court hat die US-Regierung dazu verpflichtet, die Daten auf den bei Kim Dotcom beschlagnahmten Festplatten vorsorglich zu kopieren, um sie gegebenfalls der Verteidigung übergeben zu können. Das geht aus einer Entscheidung (PDF-Datei) des Gerichts vom heutigen Freitag hervor.
Dabei handelt es sich um die Daten, die bei der Festnahme des Betreibers des Sharehosters Megaupload sichergestellt wurden. Durch das jetzt angeordnete Kopieren soll die Übergabe der Festplatteninhalte an Kim Dotcom und seine Anwälte vorbereitet werden, auch wenn eine endgültige Entscheidung in dieser Sache noch nicht gefällt wurde. Gegen die entsprechende Anordnung des hatten die USA Widerspruch eingelegt, über den noch gesondert verhandelt werden wird.
Sollte die Übergabe der Daten an Dotcoms Anwälte jedoch angeordnet werden, so wäre der dafür vorgesehene Zeitraum von 21 Tagen zu kurz. So hatte das FBI laut Gerichtsunterlagen allein für das Kopieren von 29 Tbyte 10 Tage gebraucht. Insgesamt geht es hier jedoch um 150 Tbyte, darunter alleine 10 Millionen E-Mails. Deswegen soll der Kopiervorgang nun begonnen werden, unabhängig davon, dass noch nicht klar ist, ob die Kopien auch benötigt werden. Angestrebt wird weiterhin, dass am 6. August über die Auslieferung von Kim Dotcom an die USA entschieden wird. (mho)