Gliese 832c: Potentiell erdähnlicher Exoplanet in der Nachbarschaft

Astronomen haben mit Gliese 832c den der Erde bislang drittähnlichsten Exoplaneten gefunden und der ist vergleichsweise nahe. Der Exoplanet ist lediglich 16 Lichtjahre entfernt, noch aber ist unklar, wie er aufgebaut ist.

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Mit Gliese 832c haben Astronomen einen möglicherweise erdähnlichen Exoplaneten entdeckt, der lediglich 16 Lichtjahre entfernt ist. Der Planet hat mindestens die fünffache Masse der Erde. Sollte es sich um einen Gesteinsplaneten handeln, wäre Gliese 832c eine sogenannte Supererde. Wie die Forscher um Robert Wittenmeyer von der University of New South Wales erläutern, umkreist Gliese 832c seinen Stern in nur 16 Tagen. Er befindet sich demnach am inneren Rand der habitablen Zone – in der erdähnliches Leben möglich wäre – und bekommt von seinem Roten Zwerg in etwa so viel Energie, wie unsere Erde von der Sonne.

Größenvergleich der Erde mit (einem Gesteinsplaneten) Gliese 832c

(Bild: PHL @ UPR Arecibo)

Entdeckt wurde der Exoplanet mit der Radialgeschwindigkeitsmethode, bei der die leichte Eigenbewegung des Sterns gemessen wird, die der Planet mit seiner Gravitation auslöst. Genutzt wurden dazu das Magellan-Teleskop und ein Teleskop der Europäischen Südsternwarte in Chile. Mit der Entdeckung füllt sich nun das System von Gliese 832, wurde dort doch bereits der jupiterähnliche Exoplanet Gliese 832b entdeckt. Er umkreist den Stern deutlich weiter außen und benötigt für einen Umlauf 9 Jahre. Insgesamt gleiche das System damit aber einer Miniaturversion unseres Sonnensystems.

Aufnahme von Gliese 832

(Bild: Efraín Morales Rivera)

Unklar ist nun noch, ob es sich bei Gliese 832c um einen Gesteins- oder einen Gasplaneten handelt. Sollte er aus festem Material bestehen, sei es wahrscheinlich, dass er eine dichte und heiße Atmosphäre hat, die weniger der Erdatmosphäre als der der Venus gleicht. Dann wäre es wohl zu heiß für die Entstehung von erdähnlichem Leben. Trotzdem handelt es sich bei der Neuentdeckung um den der Erde drittähnlichsten Exoplaneten. Zumindest wenn es nach dem Earth Similiarity Index (ESI) geht, der an der Universität von Puerto Rico entwickelt wurde.

Für den ESI werden die von den Exoplaneten empfangene Strahlung und ihre Masse in ein Verhältnis zur Erde gesetzt (wobei die Erde auf einen ESI von 1 kommt). Zwar gibt es noch jede Menge anderer Faktoren, die unsere Erde bislang einzigartig machen, aber dieser Näherungswert soll zumindest eine ansatzweise Vergleichbarkeit ermöglichen. Vor Gliese 832c (mit einem ESI von 0,81) landen in der Liste nur Gliese 667c (0,84) und Kepler 62e (0,83). Von den dreien ist Gliese 832c aber der sonnennächste. Gliese 667c ist 23 Lichtjahre entfernt und Kepler 62e sogar 1200 Lichtjahre. (mho)