Google Brillo und Weave: Ein Android fürs Internet der Dinge
Mit Brillo hat Google ein Betriebssystem fürs Smart Home und das Internet of Things vorgestellt. Das von Android abgeleitete System soll Geräte – vom Ofen bis zur Waschmaschine – vernetzen. Mit Weave liefert Google eine Sprache und API dazu.
Google will mit dem Project Brillo und Weave das Internet of Things (IoT) vereinheitlichen und für Entwickler leichter zugänglich machen. Das auf der Entwicklerkonferenz Google I/O am Donnerstagabend vorgestellte Betriebssystem mit dem Codenamen Brillo ist für kleine, stromsparende Computer gedacht, wie sie etwa in vernetzen Haushaltsgeräten eingebaut sind. Zudem soll mit Weave eine einheitliche API für die Kommunikation der Geräte untereinander, mit dem Smartphone und der Cloud geschaffen werden.
Bisher nutzen die meisten Hersteller eigene, nicht kompatible Betriebssysteme für ihre Geräte, die wenigsten davon verstehen sich zudem untereinander. Brillo soll dagegen wie Android anderen Herstellern zur Verfügung stehen und nach Vorstellung von Google die bisher unübersichtliche Landschaft im Smart-Home-Bereich lichten.
Grundlage von Brillo ist ein abgespecktes Android, von dem vor allem der Kernel sowie die Kommunikationsfähigkeiten wie WLAN und Bluetooth Low Energy übernommen werden. Das ermögliche einerseits eine umfassende Hardware-Unterstützung, erklärte Google-Produktchef Sundar Pichai am Donnerstag. Durch die Magerkur soll das Betriebssystem aber auf der üblicherweise schwachen Hardware der vernetzen Geräte laufen. Dabei greift Google auch auf die Erfahrungen der Tochter Nest zurück, die Google vor einiger Zeit übernommen hatte.
Android-Geräte sollen mit Brillo auf Anhieb kommunizieren können. Ab welcher Version dies der Fall sein wird, sagte Pichai nicht. Eine einheitliche Verwaltungsoberfläche im Material Design war nur kurz zu sehen.
Damit sich die Geräte mit dem Smartphone und untereinander besser verstehen, hat Google zudem mit Weave eine neue Sprache vorgestellt. Bei Weave wird mit einfachen, einheitlichen Code-Fragmenten kommuniziert, die von allen Geräten verstanden werden sollen. So soll es etwa auch die Lampe und der Ofen verstehen verstehen können, wenn vom Türschloss ein Schließvorgang registriert wird. Weave soll dabei plattformübergreifend arbeiten können, die API für Entwickler offen liegen.
Eine Entwicklervorschau von Brillo soll im dritten Quartal 2015 erscheinen, im vierten Quartal wird Weave folgen. (asp)