Google-Projekt Loon: Letzte Tests mit den Internet-Ballons
Der Konzern geht in die letzte Testphase seines Loon-Projekts. Die Ballons sollen ein geschlossenes Band in der Süd-Hemisphäre mit drahtlosem Internet versorgen. Parallel dazu plant Google bereits den Marktstart.
- Tom Simonite
In Tests mit großen Mobilfunkanbietern haben Googles Internet-Ballons bereits schnelle WLAN-Verbindungen für Menschen in abgelegenen Teilen von Brasilien, Australien und Neuseeland ermöglicht. Laut Projektleiter Mike Cassidy ist die Loon-Technik nun kostengünstig und zuverlässig genug, damit der Konzern mit den Planungen für den Marktstart beginnen kann, schreibt Technology Review in seiner neuer Ausgabe (am Kiosk und im Heise-Shop erhältlich).
In diesem Jahr will Cassidy zunächst Erfahrungen mit einem "quasi-kontinuierlichen" Dienst entlang eines Bandes in der südlichen Hemisphäre sammeln, der voriges Jahr angekündigt wurde. Das wird mehr als 100 Loon-Ballons erfordern. "Vielleicht 90 Prozent der Zeit werden Menschen in diesem Ring mindestens einen Ballon über sich haben", versichert der Loon-Projektleiter.
Als Nächstes soll ein kommerzielles Angebot folgen, bei dem Mobilfunkprovider Ballons mieten können, um ihre Netzwerke zu erweitern. "Fast jede Telecom-Firma, mit der wir sprechen, ist interessiert", sagt Cassidy. Er zeigt sich zuversichtlich, dass sich seine Ballons auch im Wettbewerb mit dem Internet über Drohnen (sowohl Google als auch Facebook arbeiten daran) oder über Satelliten (diese Idee verfolgt SpaceX-CEO Elon Musk) werden behaupten können.
Zum einen sind diese Projekte in einem viel früheren Stadium als Loon, zum anderen sind Drohnen und erst recht Satelliten teuer. "Ballons werden noch eine ganze Weile einen großen Kostenvorteil haben." Laut Cassidy müsste es möglich sein, einen Loon-Ballon für einige Hundert Dollar pro Tag zu betreiben. Jeder könnte einige Tausend Nutzer gleichzeitig bedienen.
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