Google Street View: Ein Vorgeschmack für Deutschland

Der Internet-Konzern zeigt erste reale Panoramaansichten aus Deutschland im Street-View-Dienst für Google Maps. Es geht zunächst nur um sechs Sehenswürdigkeiten, zehn Bundesliga-Stadien und wenige Straßenzüge einer Gemeinde im Allgäu. Auf breiter Front soll Street View bis Jahresende starten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 692 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa

Google gibt in Deutschland einen ersten Vorgeschmack auf die realen Panorama-Ansichten, die Street View in seinem Online-Atlas Maps zeigt. Der Internet-Konzern stellte in der Nacht zum Dienstag erste Straßenbilder ins Internet. Es geht zunächst aber nur um sechs Sehenswürdigkeiten, zehn Bundesliga-Stadien und wenige Straßenzüge einer Gemeinde im Allgäu. Auf breiter Front will Google den Street-View-Dienst mit Panorama-Ansichten von Straßen der 20 größten Städte Deutschlands bis Jahresende starten.

Die AWD-Arena, Stadion von Hannover 96, in Googles Street-View-Galerie

Seit dem heutigen Dienstag kann man in Googles "Street-View-Galerie", die die Vorzüge des Dienstes demonstrieren soll, die Berliner Siegessäule umrunden und aus einiger Entfernung am Bundeskanzleramt "vorbeifahren". Mit dabei sind unter dem Stichwort "Kleine Deutschlandreise" auch der Dresdner Theaterplatz und der Königsplatz in München. Zudem gibt es eine Panorama-Ansicht aus dem Park am Schloss Solitude in Stuttgart zu sehen sowie einen Blick auf die Elbe von der Hamburger Köhlbrandbrücke.

In der Street-View-Galerie kann man sich zudem bereits die Münchner Allianz-Arena von innen und außen ansehen. Bei neun anderen Bundesliga-Stadien gibt es einen Panorama-Blick vom Spielfeld auf die Tribünen. Mit dabei sind etwa die AWD-Arena in Hannover, die BayArena in Leverkusen sowie auch der Signal Iduna Park in Dortmund und die Veltins-Arena in Gelsenkirchen.

Ein Sonderfall ist in der Street-View-Galerie ebenfalls dabei: In der Gemeinde Oberstaufen im Allgäu kann man virtuell über die Bürgermeister-Hertlein-Straße fahren. Oberstaufen gehört zwar nicht zu den 20 größten deutschen Städten, bekam zum Street-View-Start aber eine prominente Rolle, weil die dortige Tourismusgesellschaft von sich aus Google darum bat, Bilder der Gemeinde möglichst frühzeitig ins Netz zu stellen. Die 20 Städte, die mit Straßenaufnahmen in Street View präsent sein werden, sind Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.

In Oberstaufen kann man nach wenigen Klicks auch sehen, wie ein unkenntlich gemachtes Haus aussieht: Ein verwischtes Viereck, als hätte jemand eine riesige Milchglas-Fensterscheibe vor das Gebäude gestellt. Das ist ein Bild, das in den deutschen Straßenzügen von Street View häufiger auftauchen wird: Mehr als 244.000 Haushalte allein in den 20 größten Städten hatten beantragt, ihre Wohnhäuser in dem Google-Dienst unkenntlich zu machen. Google betont, dies seien trotz der heftigen Diskussion in den vergangenen Monate nur knapp 3 Prozent der betroffenen Haushalte. Datenschützer sprachen von bundesweit mehr als 1 Million Haushalten, wenn der Anteil der Widersprüche auf das ganze Land hochgerechnet werde. Wenn auch nur ein Mieter eines Mehrfamilienhauses nicht in Street View will, wird das ganze Gebäude "verwischt" dargestellt. Die Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden, da Google dafür die Originalbilder verändert.

Zu den Auseinandersetzungen um Street View in Deutschland siehe:

(jk)