Google TV bringt das Netz ins Fernsehen
Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O in San Franciso hat der Suchmanschinenriese wie erwartet Google TV vorgestellt. Die Plattform setzt auf Android und Chrome auf. Google arbeitet mit Hardwareherstellern wie Sony, Intel und Logitech zusammen.
Im Rahmen der Entwicklerkonferenez Google I/O hat der Suchmaschinenriese wie erwartet das Projekt "Google TV" vorgestellt. Die offene Plattform soll Fernsehen und Internet auf brauchbare Art und Weise zusammenbringen, erklärte Projektleiter Rishi Chandra am Donnerstagabend in San Francisco. Google arbeitet dabei unter anderem mit Intel, Sony, Logitech und Adobe zusammen. "Wir sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit dieser illustren Gruppe von Partnern", erklärte CEO Eric Schmidt in einer Mitteilung.
Google TV setzt auf dem Mobilbetriebssystem Android und dem hauseigenen Browser Chrome auf. Über das Fernsehgerät sollen Anwender damit nahtlos auf Web-Inhalte zugreifen können, darunter auch solche im Flash-Format. Fernsehprogramm und Internetinhalte sind in einer Suchfunktion integriert und lassen sich aus der Suche starten oder aufzeichnen. Videoinhalte aus dem Netz – etwa Youtube, aber auch bezahlte Streams von Amazon oder vergleichbaren Anbietern – sollen in hoher Qualität auf den Bildschirm gebracht werden können. Auch Anwendungen aus dem Android Market sollen in Zukunft so auf den Fernseher kommen.
Google setzt dabei auf Intels neuen Atom-Prozessor CE4100, einem System-on-Chip für Unterhaltungselektronik. Es soll sowohl Fernsehgeräte als auch über HDMI-Schnittstelle angebundene Settop-Boxen mit dem Chip geben. Die Technikpartner Sony und Logitech wollen noch in diesem Jahr entsprechende Geräte auf den US-Markt bringen. Zum Marktstart soll Google TV zunächst nur mit dem US-Satellitenanbieter DISH Network funktionieren; eine Erweiterung auf andere TV-Anbieter ist nach Unternehmensangaben geplant.
Peripheriegeräte wie Tastatur oder das eigene Android-Handy lassen sich über WLAN an die Google-TV-Hardware (Box oder Fernseher) koppeln. Das klappte bei der Vorstellung am Donnerstag nicht ohne Probleme. Chandra und sein Mitstreiter kämpften mit der Technik, weil sich Boxen und Tastatur nicht dauerhaft koppeln ließen - Chandra machte dafür zu viele WLAN-Smartphones im Raum verantwortlich.
Zu den Vorstellungen und AnkĂĽndigungen auf der Google I/O, mit denen Google seine Vorstellung vom web-centric computing vorantreibt, siehe auch:
- Open Web Media Project" soll VP8 als Videostandard fĂĽrs Web etablieren
- Google stellt Android 2.2 vor
- Google TV vorerst exklusiv bei Sony und Logitech
- Android-Tablet mit Nvidia Ion und ARM A9
- Chrome Web Store geplant
- Google schaltet Buzz-API frei
- Wave nun offen fĂĽr Jedermann
- Webfonts fĂĽr alle
- Cloud-Partnerschaft zwischen Google und SpringSource
- SQL-Dialekt und Vorhersagen fĂĽr Google Storage
- Googles App Engine bekommt Ableger fĂĽr Unternehmenseinsatz
(vbr)