Google erweitert Suchfunktion um Informationsdatenbank
Die Betreiber der Suchmaschine haben eine weitere Neuerung vorgestellt. Mit dem Knowledge Graph verfügt Google nun über eine Informationsdatenbank, die Fakten zu Hunderten Millionen Objekten und deren Beziehung zueinander enthält.
Google hat seine Suchmaschine um eine Datenbank erweitert, die die Suchergebnisse um Fakten zu verschiedensten Objekten und Personen ergänzt. Diese semantische Suchfunktion, die vorerst nur Nutzern in den USA zur Verfügung steht, soll Suchbegriffe inhaltlich erkennen und Zusammenhänge zu anderen Themen herstellen. Damit soll Google noch besser erkennen, wonach die Nutzer suchen und möglichst auch gleich weitere Fragen beantworten.
In einem Blogeintrag erläutert Google-Manager Amit Singhal die neue Funktion, die unter der Bezeichnung "Knowledge Graph" firmiert und in einem Video vorgestellt wird. Dabei handele es sich um eine große Informationsdatenbank, die derzeit über 500 Millionen Objekte und mehr als 3,5 Milliarden Informationen über die Beziehungen zwischen ihnen enthalte. Darunter fänden sich Sehenswürdigkeiten, berühmte Personen, Städte, Sportmannschaften, Gebäude, Orte, Filme, Himmelsobjekte, Kunstwerke oder Ähnliches. Anhand der Suchanfragen und der Ergebnisse wird die Datenbank immer weiter verbessert, verspricht Google
Dank dieser Neuerung verspricht Google seinen Nutzern drei merkliche Verbesserungen. So könne die Suchmaschine nun besser erkennen, wonach genau gesucht werde, beispielsweise das Gebäude Taj Mahal oder der US-Musiker mit gleichem Namen. Weiterhin könne Google durch den Knowledge Graph wichtige Inhalte besser zusammenfassen, beispielsweise die Lebensdaten einer berühmten Person und ihre Leistungen. Auch bereits getätigte Suchen andere Nutzer könnten künftige Suchergebnisse dadurch beeinflussen. So sei für für Suchende etwa von Interesse, welche Bücher Charles Dickens geschrieben habe. Bei dem Architekten Frank Lloyd Wright sei jedoch weniger die Literatur interessant, als die von ihm gestalteten Gebäude.
Zu guter Letzt kündigt Google seinen Nutzern dank der neuen Informationsdatenbank überraschende Erkenntnisse an: Verantwortlich dafür seien Verbindungen, an die Nutzer nicht gedacht hätten. Beispielsweise würde die Anzeige der Namen der engsten Verwandten von Matt Groening ganz neue Einblicke in die Inspiration für seine Simpsons liefern. Außerdem könne Google nun öfter bereits die nächste Frage beantworten, die ein Nutzer der Suchmaschine stellen würde. Eine Suche nach Tom Cruise könne dank des Knowledge Graph beispielsweise jede dritte der danach gestellten Fragen bereits beantworten.
Die neue Funktion wurde auch für die Suche auf Smartphones und Tablets angepasst, wie Junyoung Lee in einem eigenen Blogeintrag erläutert. Integriert werde sie hier in die Browsersuche und in die Apps, sowohl auf Android als auch iOS. Eingeführt wird die neue Funktion derzeit schrittweise für englischsprachige Nutzer in den USA, wie Amit Singhal mitteilt. Zu anderen Sprachen und Ländern macht er keine Angabe. (mho)