HP baut auf Sicherheit und die Cloud
Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard will künftig verstärkt Geschäfte mit Cloud- und Sicherheitslösungen machen. Im Wettlauf mit Cyberkriminellen könnten via Cloud Computing höhere Sicherheitsstandards etabliert werden.
IT-Angebote aus der Cloud und die Absicherung gegen Bedrohungen von außen sind zwei Schwerpunkte der Strategie von Hewlett-Packard jenseits des angestammten PC- und Server-Geschäfts. HP investiere in beide Bereiche unabhängig voneinander, sagte der Leiter der weltweiten Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Geschäftsbereich Security, Hugh Njemanze, am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "In ihrer Kombination ist beides besonders mächtig, weil sich große Organisationen und Unternehmen Sorgen machen, dass die Cloud nicht sicher genug ist." Beim Cloud Computing werden IT-Dienstleistungen aller Art in verteilte Rechenzentren verlegt und über das Internet genutzt.
Tatsächlich lasse sich die Informationstechnik eines Unternehmens in der Cloud besser absichern als in einem firmeneigenen Rechenzentrum, sagte Njemanze. So könnten Sicherheitslösungen automatisch bereitgestellt und für das gewünschte Maß an Überwachung und Gefahrenabwehr eingerichtet werden.
Möglich sei auch eine ausgefeilte Kontrolle von Anwendungen, die erst dann in der Cloud-Umgebung eines Kunden zugelassen würden, wenn sie auf mögliche Risiken überprüft sind. "Das ist dann so wie im Ökosystem von Apple, wo eine App erst nach eingehender Untersuchung im App Store bereitgestellt wird", sagte Njemanze. "Das ist eine Möglichkeit, um die Cloud umfassender abzusichern als dies in herkömmlichen Rechenzentren möglich ist."
Ein großer Teil des HP-Angebots an Sicherheitslösungen kommt von dem 2010 für 1,5 Milliarden Dollar übernommenen Software-Entwickler ArcSight. Zu den Kunden von HP bei Sicherheitssoftware gehörten Regierungsstellen, große Unternehmen und mehr als 200 Banken, sagte Njemanze. "Unsere Mission ist es sicherzustellen, dass die Computernutzung vertrauenswürdig bleibt."
Die Forschungsabteilung von HP arbeitet nach Angaben Njemanzes auch an Lösungen für eine sichere Einbindung mobiler Geräte im Unternehmensfeld sowie an einer neuartigen Lösung für die PC-Sicherheit. Sicherlich gebe es einen Wettlauf zwischen Cyberkriminellen und Sicherheitsexperten, sagte der HP-Manager. "Aber noch bin ich nicht bereit, das Rennen aufzugeben." (map)