HP legt PC- und Druckersparte zusammen
Die Idee, seine weltgrößte PC-Sparte abzustoßen, ließ der US-Konzern zwar fallen. Jetzt soll der Bereich aber laut Medienberichten mit dem Druckergeschäft zusammengelegt werden.
Hewlett-Packard krempelt laut US-Berichten sieben Monate nach dem gescheiterten Konzernumbau des deutschen Chefs Léo Apotheker erneut sein Geschäft um. Diesmal sei der Plan, die Druckersparte in den PC-Bereich zu integrieren, schrieben die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das zum Wall Street Journal gehörende Blog All Things Digital. Die neue Konzernchefin Meg Whitman wolle damit wie angekündigt die Unternehmensstruktur verschlanken.
[Update: Das Unternehmen bestätigte den Konzernumbau in einer Mitteilung vom Mittwoch.] Der neue große Bereich mit einem Jahresumsatz von zuletzt über 65 Milliarden US-Dollar solle von dem bisherigen PC-Chef Todd Bradley geführt werden, hieß es weiter. Der seit zehn Jahren für die Druckersparte zuständige Vyomesh Joschi werde HP verlassen.
Der einstige SAP-Chef Apotheker wollte den PC-Bereich abstoßen. Die Idee, auf das deutlich renditestärkere Geschäft mit Software und Dienstleistungen zu setzen und dafür 40 Milliarden Dollar an Umsatz abzukoppeln, kam aber bei den Investoren nicht gut an. Nachdem der Aktienkurs dahinschmolz, musste Apotheker gehen. Seine Nachfolgerin, die frühere eBay-Lenkerin Whitman, machte den Plan schließlich rückgängig. Zugleich versprach sie eigene Veränderungen.
Das Geschäft mit klassischen PC wächst kaum noch, während der Absatz der Smartphones und Tablets boomt. In diesem Markt ist Hewlett-Packard aber gar nicht mehr vertreten, während Rivalen wie Apple oder Samsung das Rennen machen. Zudem ist auch die Druckersparte nicht mehr die verlässliche Geldmaschine von einst. Zuletzt machten dem Bereich unter anderem Produktionsprobleme nach dem Erdbeben in Japan und den Überflutungen in Thailand zu schaffen.
Es wäre nicht der erste Versuch von HP, die beiden Sparten zusammenzuführen. Schon die damalige Chefin Carly Fiorina machte dies 2005, aber ihr Nachfolger Mark Hurd den Schritt kein Jahr später wieder rückgängig. Am Mittwoch versammeln sich die Hewlett-Packard-Aktionäre zur Hauptversammlung – der Unternehmensumbau dürfte dort wohl zum Thema werden. (anw)