HP will kräftig wachsen
Die Interims-Chefin des weltgrößten Computer-Herstellers betonte, mit dem von Palm übernommenen Smartphone-System WebOS habe HP nun große Chancen in einem der am schnellsten wachsenden Bereiche des IT-Markts.
Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett-Packard will sich zu neuen Höhen aufschwingen. Ungeachtet der Querelen um Ex-Chef Mark Hurd rechnet der Konzern im kommenden Geschäftsjahr mit einem deutlich besseren Geschäft. Der Umsatz soll bei bis zu 133,5 Milliarden Dollar liegen und das Ergebnis je Aktie bei bis zu 4,45 Dollar. Das kündigte Übergangs- und Finanzchefin Cathie Lesjak auf einem Treffen mit Analysten an.
Lesjak betonte auch, mit dem von Palm übernommenen Smartphone-System WebOS habe HP nun große Chancen in einem der am schnellsten wachsenden Bereiche des IT-Markts. HP will sich dabei ganz auf WebOS konzentrieren: In einem Interview mit der Financial Times erklärte der Palm-Chef Jon Rubinstein, der nach der Übernahme nun für HP arbeitet, man sei im Zeitplan, um ein WebOS-Tablet Anfang des kommenden Jahres zu liefern. Ein Windows-Tablet werde etwas früher ausgeliefert. Pläne für ein Android-Smartphone habe man wieder aufgegeben, auch werde es von HP keinen Tablet-Computer mit Android geben.
Die Zahlen, die Lesjak für das kommende Jahr prognostiziere, liegen deutlich über denen, die HP im laufenden Geschäftsjahr 2010 anpeilt, das im Oktober endet. Hier rechnet das HP-Management mit einem Umsatz von bis zu 125,5 Milliarden Dollar und einem Ergebnis je Aktie von bis zu 3,64 Dollar. Im Vorjahr hatte die Wirtschaftskrise das Geschäft von HP leicht getrübt, aber bei Weitem nicht so stark wie bei manchem Konkurrenten. Mit den vorausgesagten Zahlen würde das Unternehmen nun sogar besser abschneiden als vor der Rezession.
Der gute Lauf liegt vor allem an den hochprofitablen Server- und Servicesparten; besonders Letzteres baute der geschasste Hurd während seiner Amtszeit aus. Er musste Anfang August wegen einer Liaison mit einer ehemaligen Mitarbeiterin und falscher Spesenabrechnungen gehen und arbeitet inzwischen für den Softwarekonzern Oracle. Einen Nachfolger gibt es immer noch nicht. (Mit Material von dpa) / (jk)