Hardware-Vielfalt ist Schuld an langsamen Android-Updates
Die Hardware-Vielfalt ist für Motorola-Managerin Christy Wyatt der Hauptgrund für die zögerlich erscheinenden Android-Updates. Auch Google selbst sorgt dafür, dass die Hersteller erst spät mit der Umsetzung anfangen können.
Googles Android-Politik und die Vielfalt der eingesetzten Hardware seien Schuld an ausbleibenden Updates durch die Hersteller von Android-Geräten, sagte Motorolas Verantwortliche für die Business-Sparte Christy Wyatt gegenüber PCMag. Auch Google, das im Begriff ist Motorola Mobility zu übernehmen, sei ein Grund für späte Updates.
Ohne Google direkt für die Verzögerungen der Android-Updates verantwortlich zu machen, nennt die Managerin die Veröffentlichungspolitik als einen Grund für das langsame Update-Tempo: Wie alle anderen Nutzer und Entwickler erhält Motorola erst dann Zugriff auf den Code, wenn Google ihn auf sein aktuelles Nexus-Modell angepasst habe. Die darauf folgenden Anpassungen für andere Geräte sei die größte Herausforderung für die Hersteller.
So sind laut Wyatt die Menge an verschiedenen Chips und die unterschiedliche Funkfrequenzen in verschiedenen Ländern die Ursache für die lange Wartezeit. Erst danach kann der Gerätehersteller seine eigene Software auf die neue Version des Betriebssystems anpassen. Die Zusätze wie Apps und Bedienoberflächen Zusätze der Hersteller sind für die Managerin hingegen kein Grund für die Verzögerungen. Als letzter Schritt müssen die Provider die aktualisierten Geräte erneut zertifizieren. Deshalb sei eine genaue Angabe auch nicht möglich, wann mit einem Update zu rechnen ist.
Für Windows Phone seien Updates einfacher, da hier nur ein Chipsatz unterstützt wird. Auch Sony müsse sich bei seinen Android-Geräten mit weniger Chipsätzen und Providern beschäftigen, dennoch hätten auch die Japaner bisher die versprochenen Updates auf Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) nicht ausgeliefert. Warum Motorola trotzdem auf viele unterschiedliche Chipsätze setzt und weshalb der Umstand die Updates generell verzögert bleibt allerdings unklar. Bisher hat kein Hersteller alle älteren Geräte gleichzeitig versorgt, und Motorola hat bisher nur das erste Xoom-Tablet mit ICS versorgt sowie für das Smartphone Droid Razr ein Update im ersten Halbjahr angekündigt.
Etwas überraschend lies sich Christy Wyatt im aktuellen Interview zu der Aussage hinreißen, dass Motorola die Updates schneller ausliefern würde als die meisten anderen Hersteller, weil man viel eigenen Code schon vorbereite. Vor einem Jahr zeigte sich die damals noch für die Software-Abteilung zuständige Wyatt selber unzufrieden mit dem Prozess und versprach schnellere Updates, führte dafür aber ebenso die Hardware als Grund für die Verzögerungen an.
Auf die eigenen Anpassungen verzichten – in erster Linie die mit 3LM gekauften Gerätemanagment- und Sicherheitsanwendungen – möchte Wyatt nicht, diese seien ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für Motorola. (asp)