Hot Chips: Server-Prozessor mit 16 Kernen
Den größten Prozessor auf der Hot Chips hat Fujitsu mit dem SPARC64 X vorgestellt.
- Benjamin Benz
Den größten Prozessor auf der Hot Chips hat Fujitsu vorgestellt und damit die Präsentatoren von IBM überrascht: Sie konnten den SPARC64 X mit 2,95 Milliarden Transistoren und 587 mm2 weder mit dem Power7+ noch dem Mainframe-Prozessor zNext übertrumpfen. Fujitsu nutzt zudem einen 28-nm-Prozess, IBM noch einen mit 32 nm.
Der SPARC64 X holt aus 16 Kernen, 24 MByte L2-Cache und bei 3 GHz Taktfrequenz 382 GFLOPS oder 288 Milliarden Integer-Instruktionen pro Sekunde heraus. Gegenüber dem Vorgänger SPARC64 VII+, der unter anderem im Supercomputer K glänzt, hat Fujitsu sowohl an den einzelnen Kernen als auch am Gesamtsystem gefeilt. So gibt es nun mehr Register und Pipeline-Stufen, zusätzliche Execution Units und verbesserte Load/Store-Einheiten, aber vor allem 16 statt vier Kerne und direkt an die Kerne gekoppelte DRAM-Controller. Der maximale Speicherdurchsatz steigt auf 102 GByte/s. Bis zu vier CPUs kommunizieren zudem über direkte Interconnects miteinander. Dafür stehen je fünf Ports mit je acht Lanes (14,5 GBit/s) bereit. Auch PCIe 3.0 ist mit acht Lanes mit von der Partie.
Fujitsu verspricht gegenüber dem Vorgänger nicht nur eine deutlich gestiegene Performance sondern auch eine höhere Effizienz. Auf die Frage, ob das nun der heißeste Chip der Welt sei, antwortete der Chefentwickler Takuma Maruyama nur lächelnd, dass er ehrlich gesagt sehr heiß werde, dass ja aber auch zum Namen der Konferenz passe. Derzeit hat Fujitsu erste funktionsfähige Chips im Labor, verrät aber noch keine konkreten TDP-Werte.
(bbe)