Hubble: Neue Hinweise auf Wasserfontänen auf Jupitermond Europa
Mit dem Weltraumteleskop Hubble haben Wissenschaftler neue Hinweise auf Wasserfontänen auf dem Jupitermond Europa gefunden. Eine zukünftige Sonde müsste dann nicht kilometerweit durch Eis bohren, um nach Spuren von Leben zu suchen.
Wissenschaftler haben zum zweiten mal Hinweise auf Wasserfontänen gefunden, die von der Oberfläche des Jupiter-Monds Europa Hunderte Kilometer weit in die Höhe schießen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine künftige Sonde nicht kilometerweit durch Eis bohren muss, um den darunter liegen Ozean zu erforschen. Der gilt als einer der vielversprechendsten Orte im Sonnensystem, an dem sich außerirdischen Leben entwickelt haben könnte, erklärt die NASA die Bedeutung der Entdeckung. Bereits 2012 hatten Astronomen Hinweise auf Wasserfontänen gefunden.
Die Wissenschaftler um William Sparks vom Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore hätten eigentlich mit dem Weltraumteleskop Hubble nach Hinweisen auf eine dünne Atmosphäre bei Europa gesucht, erklärt die US-Weltraumagentur. Dazu haben sie analysiert, ob eine mögliche Atmosphäre Teile des Lichts vom Jupiter absorbiert, wenn der Mond aus unserer Perspektive vor dem Gasriesen vorbeizieht. Bei insgesamt zehn solcher Vorbeiflüge Europas vor Jupiter haben sie demnach drei Hinweise auf gigantische Wasserfontänen gefunden. Wären die tatsächlich das, wonach es derzeit aussieht, wären sie rund 200 Kilometer hoch.
Jede Menge flĂĽssiges Wasser
Unter seiner Oberfläche hat Europa einen Ozean, der doppelt so viel flüssiges Wasser enthält, wie alle irdischen Weltmeere zusammen. Die Fontänen seien eine verlockende Möglichkeit, Proben daraus zu entnehmen, ohne durch das Eis bohren zu müssen, von dem auch nicht klar sei, wie tief es ist. Bereits 2012 hat ein Team vom Lorenz Roth vom Southwest Research Institute in San Antonio mit einer ganz anderen Methode Indizien für diese Wasserfontänen gefunden. Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) wollen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse in Zukunft überprüfen. Sollten sie tatsächlich Beweise finden, wäre Europa nach Enceladus (Saturn) der zweite Mond im Sonnensystem mit Wasserfontänen.
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(mho)