IBM entwickelt High-Speed-Chip für die Genom-Sequenzierung

Der IT-Konzern will komplette DNA-Stränge auf einmal lesen.

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Von einigen Dutzend Erdenbürgern ist bereits das vollständige Genom sequenziert worden. Doch auch wenn sich diese Arbeit inzwischen viel schneller erledigen lässt als zu Zeiten des Humangenom-Projekts, ist die Entschlüsselung der eigenen Gene noch immer ein gutes Stück von einer kommerziellen Dienstleistung entfernt. Etliche Unternehmen arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, den Preis einer Sequenzierung von den anfangs drei Millionen Dollar auf unter 1000 Dollar zu drücken.

Auch IBM mischt dabei nun mit, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Der IT-Konzern entwickelt derzeit einen Chip, der das Auslesen der Basenpaare drastisch beschleunigen und vereinfachen soll. Er besteht aus mehreren Schichten von Elektroden und enthält drei Nanometer große Poren. Durch die soll dann ein kompletter DNS-Strang hindurchgeführt werden. Die Elektroden sollen dabei zum einen die Bewegung steuern und zum andern ermitteln, welches der vier möglichen Basenpaare gerade die Pore passiert.

Im Unterschied zu bisherigen Verfahren müsste die DNA beim Nanoporen-Ansatz nicht mit Enzymen in Teilstücke zerlegt werden, die mit speziellen Molekülen markiert werden. „Wenn das funktioniert, können sie Zehntausende von Basenpaaren ohne Marker auslesen. Das ist billig und schnell“, sagt Jeffery Schloss, Programmdirektor für Technikentwicklung am National Human Genome Research Institute der USA. Und das aufwendige Rekonstruieren, welche Teilstränge wie zusammengehören, würde entfallen, so Schlosser.

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(bsc)