Interessenausgleich für Siemens-Stromerzeugungssparte steht

Einigung auf einen Interessensausgleich für die Siemens-Stromerzeugungssparte: In Teilen fallen etwas weniger Jobs weg, als befürchtet. Aber noch stehen auch weitere Gespräche aus.

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IFA/Siemens

(Bild: dpa, Rainer Jensen)

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Von
  • dpa

Der Stellenabbau in der Stromerzeugungssparte von Siemens fällt in Teilbereichen etwas glimpflicher aus als ursprünglich angekündigt. Nach monatelangen Verhandlungen einigte sich das Unternehmen am Dienstag mit Arbeitnehmervertretern auf einen Interessenausgleich und Sozialplan.

Von den ursprünglich angekündigten rund 1700 abzubauenden Stellen in der Sparte Power & Gas und im Servicegeschäft könnten rund 600 Arbeitsplätze erhalten bleiben, wie der Gesamtbetriebsrat des Unternehmens mitteilte.

Mit der Einigung hätten wesentliche Verlagerungen verhindert und damit Fertigungstechnologie und Produkte in Deutschland gehalten werden können, erklärten die Arbeitnehmervertreter. Das Unternehmen wiederum betonte, es sei wichtig, dass die geplanten Einsparungen umgesetzt werden könnten. Dies könne nun auch zeitnah erfolgen. "Wir kündigen Stellenabbau nicht leichtfertig an. Dabei geht es immer darum, dass wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern müssen", sagte Siemens-Personalvorstand Janina Kugel der dpa.

Anfang Mai hatte Siemens den Abbau von nochmals weltweit 4500 Jobs angekündigt, davon 2200 in Deutschland – nachdem bereits durch den Konzernumbau und weitere Sparmaßnahmen im Energiegeschäft Tausende Arbeitsplätze weggefallen sind.

Bei den Verhandlungen mussten die Arbeitnehmervertreter Zugeständnisse machen, die sich auch im Portemonnaie der Beschäftigten bemerkbar machen werden: So würden übertarifliche Leistungen teilweise gestrichen, hieß es. "Ohne diese Kompromisse wären eine Reduzierung der von der Firmenseite geplanten massiven Abbauzahlen und der uns im Wirtschaftsausschuss vorgestellten drastischen Verlagerungsmaßnahmen nicht verhandelbar gewesen."

"Es waren harte Verhandlungen", erklärte Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn. "Insgesamt konnten wir zeigen, dass es Alternativen zu Stellenabbau und Verlagerungen gibt, die nicht zu Lasten der Arbeitsplätze in Deutschland gehen und Standorte und Beschäftigung in Deutschland sichern."

Ob sich an der Gesamtzahl der 2200 betroffenen Arbeitsplätze in Deutschland etwas ändert, gilt trotz der nun erzielten Einigung als offen. Denn noch stehen weitere Gespräche für den von Siemens übernommenen US-Kompressorenhersteller Dresser-Rand aus. Dazu werde man sich aber erst einmal mit Arbeitnehmervertretern beraten, sagte Personalvorstand Kugel. (jk)