Jenoptik will in LED-Markt und hofft auf Trendwende

Der ostdeutsche Technologie-Konzern will sein Laser-Geschäft ausbauen und in den Markt für LED-Beleuchtungen einsteigen. Im Jahr 2010 soll es auch wieder schwarze Zahlen in den Bilanzen geben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Simone Rothe
  • dpa

Der Jenoptik-Konzern will sein Laser-Geschäft ausbauen und in den Markt für LED-Beleuchtung einsteigen. "Wir müssen die Kernkompetenzen des Unternehmens nutzen, um profitables Wachstum in neuen Feldern zu organisieren", so Vorstandschef Michael Mertin. Nach einem Umsatzrückgang von etwa 15 Prozent in diesem Jahr und roten Zahlen soll 2010 die Trendwende geschafft werden. "Wir haben die Chance, besser zu sein als 2009. Nicht nur im Ergebnis, auch im Umsatz", sagte der Chef des Jenaer Optik-Konzerns. Ziel sei ein Betriebsergebnis im zweistelligen Millionen-Bereich.

"Wir werden 2010 sicher eine konjunkturelle Belebung sehen, die bei uns vor allem aus dem Auslandsgeschäft in Asien und den USA kommt." Seit einigen Monaten habe sich die Nachfrage der Halbleiterindustrie wieder etwas belebt, meinte Mertin. "Wie nachhaltig das ist, muss man sehen." Vor allem die Krise der Halbleiter- und Automobilindustrie, für die Jenoptik optische Systeme und Messtechnik liefert, hatte zum Umsatzeinbruch und in dessen Folge zum Abbau von etwa 400 auf 3000 Arbeitsplätze im Unternehmen geführt.

"Weil wir seit 2007 auf neue Marktfelder wie Medizintechnik und Solar gesetzt haben, ist zumindest ein dramatischer Absturz wie bei einigen anderen Laser- und Maschinenbaufirmen verhindert worden", sagte Mertin. Zudem habe sich Jenoptik von "Verlustbringern getrennt", die Finanzierung mit Hilfe einer Bürgschaft auf eine langfristige Basis gestellt und Schulden verringert. "Wir haben geschafft, das Geld zu verdienen, das wir ausgeben."

In der Solarindustrie sieht Mertin auch künftig einen Wachstumsmarkt für Jenoptik. "Je stärker der Preiskampf bei Solarzellen und Dünnschichtmodulen wird, umso mehr Lasertechnik wird in der Produktion Einzug halten." Sie wird unter anderem zum Schneiden von Silizium eingesetzt.

Neu für Jenoptik ist das Geschäft mit Leuchtdioden (LED) für den Einsatz im öffentlichen Raum, beispielsweise für Straßen- und Tunnelbeleuchtungen. Zwischen der Jenoptik-Tochter Polymer Systems GmbH (Triptis) und der Lumenova GmbH (Esslingen) wurde in diesem Jahr eine Partnerschaft vereinbart. Zusammen mit dem baden-württembergischen Spezialisten für LED-Technik sollen unter anderem neue Reflektor-Optiken für unterschiedliche Anwendungen entwickelt werden. "Der Markt steht noch am Anfang. 2010 sind erste öffentliche Demonstrationsprojekte geplant."

Jenoptik gehört zu den wenigen Ost-Unternehmen im Technologiewerte-Index TecDAX der Frankfurter Börse. Nach Prognosen soll der Umsatz 2009 bei 460 bis 500 Millionen Euro liegen. Ein Jahr zuvor waren es noch 548 Millionen Euro. (jk)