KVM in Linux 3.1: Gastsysteme aus Gästen starten

Auch bei Intel-Prozessoren wird es ab Linux 3.1 möglich sein, aus einer virtuellen Maschine heraus eine weiteres Gastsystem zu starten (Nested Virtualization).

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Der vermutlich in den nächsten ein bis drei Wochen erscheinende Linux-Kernel 3.1 wird grundlegende Funktionen bieten, um mit Hilfe der Virtualisierungsfunktionen neuerer Intel-Prozessoren Gastsysteme aus einem anderen KVM-Gast heraus zu starten. Diese "Nested Virtualization" genannte Technik kann etwa interessant sein, um auf einem Linux-Host ein Windows 7 als KVM-Gast laufen zu lassen und dort den XP-Modus zu nutzen, für den Windows eine virtuelle Maschine startet und der auf Virtualisierungsfunktionen in der CPU angewiesen ist. AMD-Prozessoren beherrschen Nested Virtualization mit KVM schon seit dem Sommer 2009.

Einige Hintergründe zur Technik liefern die Entwickler der Nested-Virtualization-Unterstützung für Intel-CPUs in der Textfassung eines Vortrags und der Kernel-Dokumentation. Dort finden sich auch einige der Einschränkungen des noch jungen Codes – so muss man die Nested-Virtualization-Unterstützung derzeit noch explizit über den Kvm-Intel-Parameter "nested=1"einschalten. Zudem werden nur 64-Bit-Hypervisor unterstützt und es sollen sich bisher nur Linux-Gäste aus einem Gastsystem starten lassen. Es seien aber Patches in Entwicklung, um Windows unter einem KVM-Gast zu starten oder Linux unter einem als Gast laufenden VMware Server laufen zu lassen.

Weitere Details zu den Änderungen rund um Architektur, Infrastruktur und Virtualisierung von Linux 3.1 liefert das aktuelle Kernel-Log auf heise open:

(thl)