Keine neue Xbox-Konsole auf der E3
Auf der im Juni stattfindenden E3 wird nichts vom Xbox-360-Nachfolger zu sehen sein, wie Microsoft nun bestätigte. Um dessen Hardware gibt es zahlreiche Gerüchte.
Viele Spieler warten auf die nächste Konsolengeneration und erhoffen sich hübschere Grafik- und Physikeffekte, aber auch sparsamere und leisere Geräte mit vielerlei Medienfunktionen. Manchen Gerüchten zufolge sollte die nächste Xbox-Konsole bereits auf der Anfang Juni stattfindenden Spielemesse Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles angekündigt werden, obgleich Microsofts Senior Marketing Director Jose Pinero bereits im Januar das Gegenteil behauptete. Doch nun beseitigte Microsoft gegenüber der Webseite computerandvideogames.com sämtliche Unklarheiten und machte deutlich, dass weder zur diesjährigen E3 noch in baldiger Zukunft etwas vom Xbox-360-Nachfolger zu sehen sein werde.
Auch von Sonys Next-Gen-Konsole Playstation 4 wird auf der E3 nichts zu sehen sein. Dies unterstrich der jetzige Sony-Chef Kazuro Hirai bereits im Januar gegenüber dem Wall Street Journal. Nintendos Wii-Nachfolger namens Wii U wurde dagegen bereits zur letztjährigen E3 vorgestellt und soll Ende dieses Jahres erhältlich sein. Damit dürften auf der E3 2012 vor allem künftige Wii-U-Spiele im Vordergrund stehen. Im Vergleich mit der zukünftigen Xbox oder Playstation dürfte die Wii U bezüglich der 3D-Performance nicht mithalten können, vielmehr wird sie wohl eher zur aktuellen Xbox 360 oder Playstation 3 aufschließen. Denn im Unterschied zu diesen beherrscht die derzeitige Wii-Konsole noch nicht einmal die Ausgabe von HD-Material – auf modernen Full-HD-Fernsehgeräten sehen Wii-Spiele dadurch im Vergleich unscharf und verwaschen aus.
Besonders um die Hardware der kommenden Microsoft- und Sony-Konsolen rankten sich in letzter Zeit zahlreiche Gerüchte. So soll die nächste Generation der Xbox, für die Bezeichnungen wie Xbox Next oder Xbox 720 kursieren, auf einen vom IBM gefertigen CPU-/GPU-Kombichip "Oban" setzen. Die GPU soll dabei von der Firma AMD entwickelt worden sein und die aktuelle Graphics-Core-Next-Architektur nutzen. Dann wäre sie hinsichtlich ihrer Funktionsvielfalt sogar zu DirectX 11.1 kompatibel und für mehrere Jahre konkurrenzfähig. Das ist besonders wichtig, da die meisten der heutigen Spiele parallel für die Konsole und den Desktop-PC entwickelt werden (Multi-Platform Development). In der seit 2005 erhältlichen Xbox 360 steckt neben einer IBM-Dreikern-CPU eine AMD-GPU mit 48 Shader-Rechenkernen, die mit 500 MHz läuft. Das bremst vor allem die grafische Entwicklung deutlich aus, moderne Desktop-Grafikkarten sind um ein Vielfaches leistungsfähiger und haben GPUs mit bis zu 2048 Rechenkernen – deswegen reicht derzeit für viele PC-Spiele bereits eine günstige 100-Euro-Grafikkarte für eine ruckelfreie Full-HD-Darstellung aus.
Auch zur Hardware des Playstation-3-Nachfolgers wurde schon eifrig spekuliert: So soll ein x86-Prozessor bei der für 2013/2014 geplanten Playstation laut der Webseite Semiaccurate die für Entwickler schwierig zu handhabende Cell-Technik ablösen, der Grafikkern soll wie auch bei der Xbox aus dem Hause AMD kommen. (mfi)