Khronos Group veröffentlicht OpenCL 1.2

Der im Rahmen des Industriegremiums erarbeitete Standard definiert Schnittstellen, die die Berechnungen von Programmen auf mehrere Grafikprozessoren und CPUs verteilen.

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Von
  • Alexander Neumann

Die Khronos Group hat die Version 1.2 des Standards OpenCL (Open Computing Language) verabschiedet. Der im Rahmen des Industriegremiums erarbeitete Standard definiert Schnittstellen zur Parallelprogrammierung von Anwendungen, die auf unterschiedlichen, aber OpenCL-kompatiblen Prozessoren laufen. OpenCL soll die Rechenleistung von Grafikprozessoren zusätzlich zur 2D- oder 3D-Grafikbeschleunigung auch für andere, allgemeine Applikationen ausnutzen, indem es die Berechnungen auf mehrere Grafikprozessoren und CPUs verteilt. OpenCL verwendet dafür eine Untermenge des ISO-zertifizierten C-Dialekts C99 mit Erweiterungen für die Parallelisierung.

OpenCL 1.2 soll kompatibel mit den früheren Ausarbeitungen des Standards (OpenCL 1.0, 1.1) sein. Ein neuer Punkt ist die Aufteilung von Geräten in Untergeräte, wodurch man verstärkt die Zuweisung von Tasks zu bestimmten Rechnereinheiten beeinflussen oder besser gemeinsam genutzte Hardware-Ressourcen wie einen Cache nutzen können soll. Zudem lassen sich mit OpenCL geschriebene Programme separat kompilieren und deren Objekte verlinken.

Darüber hinaus sind die Unterstützung sogenannter Surfaces mit Microsofts DirectX-9/11-Schnittstellen und weitergehende Funktionen bei der Bilderverarbeitung zu nennen. So lassen sich ein- und zweidimensionale Bilder mit einer OpenGL-Erweiterung aus OpenGL-Texturen erstellen. Mehr Informationen findet man in der über 370 Seiten großen Spezifikation. Einen guten kurzen Überblick zu den wichtigsten OpenCL-Aspekten bietet darüber hinaus die OpenCL API 1.2 Reference Card (PDF).

Im Dezember 2008 erschien die Version 1.0 des Standards, gefolgt von der Version 1.1 im Juni 2010. An der Ausarbeitung des neuen Standards haben mehr als 30 Unternehmen mitgewirkt, darunter AMD, ARM, Intel und Nvidia. (ane)