Kleinstsatelliten für alle

Eine US-Firma will mit einer neuen Technik zum Aussetzen vieler Satelliten die Kosten für viele erschwinglich machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 52 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Robert Twiggs, Professor am Space Systems Development Laboratory der Stanford University, hat einen Kleinstsatelliten entwickelt, den jetzt die Firma One Stop Satellite Solutions (OSSS) herstellen und auf den Markt bringen will. Mit einer Größe von 10cm×10cm×10cm ist ein solcher CubeSat wirklich ziemlich klein. Das Gehäuse allein ist weniger als ein Kilogramm schwer. Reinfüllen und in die Umlaufbahn bringen, so OSSS, könne man da alles, angefangen von Instrumenten bis zur Asche eines Menschen.

Je nach Ausstattung gibt es CubeSats bereits ab 50.000 US-Dollar, eingeschlossen die Positionierung auf einer Umlaufbahn (mit über 30.000 US-Dollar ist der Start das Teuerste an dem Spaß). Vorgesehen ist, mit einem speziell entwickelten "Multi-Payload Adapter" (MPA), der mit einer Rakete gestartet wird, gleichzeitig viele der Winzlinge auszusetzen. Getestet wurde der MPA bereits im Januar 2000, als er auf einer umgebauten Minuteman-II-Rakete bereits fünf Kleinstsatelliten erfolgreich in die Umlaufbahn brachte. Im Prinzip könne man damit aber bis zu 100 CubeSats gleichzeitig in den Weltraum fliegen.

Geben wird es den Bausatz in drei Varianten. Der Billigste ist für den Privatgebrauch gedacht. Die anderen beiden Varianten enthalten Strom- und Computersysteme, der teuerste auch Kommunikationseinrichtungen. Versorgt werden die CubeSats durch Batterien, die vom Multi-Payload Adapter wieder aufgeladen werden können, und mit Solarenergiezellen, die außen angebracht sind. Mitgeliefert werden kann ein Sonnensensor zur Positionsbestimmung, eine Attitude-Controlled Platform (ACP) zur Steuerung auch von frei fliegenden Satelliten, ein Gyroskop oder ein Magnetometer.

Der erste Start für eine Gruppe von CubeSats ist für den 15. November vorgesehen. Gestartet wird nicht in den USA, sondern mit einer russischen Rakete vom Kosmodrom Baikonaur in Kasachstan. Mit dabei sein werden 18 CubeSats von Universitäten, die mit sechs P-PODs (Poly-Picosat Orbiting Deployers), in denen sich jeweils drei Satelliten befinden, ausgesetzt werden.

Mehr in Telepolis: Die persönlichen Kleinstsatelliten für Jedermann kommen. (jk)