CES

Körperdatensammler zum Umschnallen

Aktivitätstracker sind auf der CES allgegenwärtig. Die alteingesessenen Unterhaltungselektronik-Konzerne wollen beim prognostizierten Milliardengeschäft mit den Körperdaten ebenfalls mitmischen, die Innovationen kommen aber meist von kleinen Startups.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Wearables mit Sensoren, vor allem Aktitvitätstracker, findet man auf der CES buchstäblich an jeder Ecke – nicht nur im riesigen Digital-Health-Bereich, der inzwischen fast eine ganze Halle füllt. Auch viele alteingesessene Unterhaltungselektronik-Unternehmen wollen am erhofften Milliarden-Markt mitverdienen und zeigen Aktivitätstracker.

Aktivitätstracker und andere Körperdaten-Sensoren (12 Bilder)

Noch ziemlich unnütz,hat aber Potenzial: Neuroskys "Brainwave"-Scanner zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns.

Die echten Innovationen kommen dabei fast ausschließlich von kleineren Unternehmen, die Großen kupfern zum Teil erstaunlich dreist ab. So erinnert Sonys Core zumindest optisch stark an das Flex-System des Aktivitätstracker-Pioniers Fitbit. Ob es technisch mehr auf dem Kasten hat, wird sich erst beim Mobile World Congress Ende Februar herausstellen, denn bis dahin sind die Details geheim. LG ließ sich dagegen beim Sportklamotten-Riesen Nike inspirieren: LGs Life Touch Band sieht Nikes Fuelband auffallend ähnlich. Eine echte Innovation haben die Koreaner aber mit den sogenannten Heart Rate Earphones gezeigt: Die In-Ear-Kopfhörer messen Pulsfrequenz und Sauerstoffaufnahme und schicken die Messdaten ans Touch Band, das wiederum mit dem Smartphone kommuniziert.

Nicht am Ohr, sondern direkt am Arm messen die Epson-Tracker PS-100 (ohne Display) und PS-500 (mit Display). Grüne LEDs an der Unterseite beleuchten schnell blinkend die Haut und das darunterliegende Gewebe. Anhand des zurückgestrahlten Lichts können die Sensoren die Herzfrequenz ableiten. Die Technik wird bereits vom B1-Armband des Start-Ups Basis eingesetzt (Test in c't 12/13), die Epson-Armbänder sollen aber anders als das B1 auch beim Sport den Puls messen können

Wirklich sinnvolle Daten könnte, falls die Technik wirklich funktioniert, das Reign-Armband von Jaybird liefern: Anhand von Veränderungen der Pulsfrequenz soll das Band die aktuelle Leistungsfähigkeit des Körpers ermitteln – und mitteilen, ob man gerade trainieren oder es lieber lassen sollte. Außerdem soll Reign nicht nur -- wie andere Aktivitätstracker -- Kalorienverbrauch und Schrittzahl ermitteln, sondern auch automatisch erkennen, ob man gerade läuft, schwimmt oder radfährt.

Fast eine kleine Arztpraxis zum in die Tasche stecken: Den an einen Eishockey-Puck erinnernden Scout von Scanadu hält man sich einfach an die Stirn – schon zeigt das Smartphone Pulsfrequenz; Temperatur, Sauerstoffsättigung, EKG und Blutdruck (!) an. Auch wenn uns das extrem ambitioniert erscheint: Scanadu will sich vor der Markteinführung von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA bescheinigen lassen, dass der Scout-Puck akkurat misst.

Noch mehr Aktivitätstracker finden Sie in der Bilderstrecke oben. (jkj)