Komet ISON hat Sonnenannäherung wohl nicht überstanden
ISON hat seinen Flug zur Sonne offenbar doch nicht überstanden. Es sieht so aus, als hätte kein Kern die Annäherung überstanden, und so wird es wohl zu Weihnachten keinen Kometen am Nachthimmel geben.
Auch Tage nach der Sonnenannäherung des Kometen ISON ist dessen Schicksal immer noch nicht geklärt. Wie die NASA erläutert, arbeiten Wissenschaftler weiterhin daran, zu verstehen, was passiert ist, als ISON sich der Sonne auf bis zu 1,2 Millionen Kilometer näherte. Zwar gebe es anhand der verschiedenen Aufnahmen keinen Zweifel, dass zumindest "etwas" diesen Moment überstanden hat. Inzwischen sei es jedoch wahrscheinlich, dass es sich dabei um nicht mehr als Staub gehandelt habe. Ein Kern sei wohl nicht mehr übrig. Genaueres soll in einigen Tagen das Weltraumteleskop Hubble in Erfahrung bringen.
Trotz seines Endes vor dem erwarteten Vorbeiflug an der Erde habe ISON die Wissenschaftler nicht enttäuscht. Im vergangenen Jahr habe man über ihn eine der bislang umfangreichsten Datensammlungen zu einem Kometen angelegt, die nun auf Jahre hinaus analysiert werden könne. Die Anzahl der Beobachtungsposten sei dabei so groß gewesen wie noch nie. Allein zwölf NASA-Sonden im All hätten den Weg des Kometen im Verlauf des Jahres ins Visier genommen.
Auch der Astrophysiker Karl Battams hat sich entschieden, in seinem Blog zur ISON Campaign einen Nachruf auf den Kometen zu verfassen. Er erinnert daran, dass ISON aus der Oortschen Wolke stammte und von dort rund 3 Millionen Jahre gebraucht hat, bis er vergangenen Freitag die Sonne erreichte. Entdeckt worden war ISON am 21. September 2012 mit einem 40-Zentimeter-Teleskop des International Scientific Optical Network (ISON). Fotos von seinem Flug Richtung Sonne wurden unter anderem auf Pinterest und Flickr gesammelt. Sehr schöne Aufnahmen hat auch der Brite Damian Peach gemacht.
Rückblick auf ISON (15 Bilder)
Als ISON noch intakt war
(mho)