Kostengünstige Lösungen für große Gesundheitsprobleme

Die US-Organisation D-Rev gestaltet Medizinprodukte für jene vier Milliarden Menschen, die mit weniger als vier Dollar pro Tag überleben müssen.

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Bei der in einem Szeneviertel von San Francisco angesiedelten Unternehmung D-Rev geht es nicht um Milliarden von Dollar wie bei vielen Start-ups – sondern um Milliarden von Menschen. Die elf Mitarbeiter der Organisation entwerfen lebenswichtige Medizintechnik für jene, die von weniger als vier Dollar am Tag leben müssen. Sie bauen Blaulichtlampen, um die gefährliche Neugeborenen-Gelbsucht in Afrika und Asien zu behandeln, oder Knieprothesen für Patienten in Indien, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Zum Beispiel für Jungen wie Amin Khan. Er verlor mit sechs Jahren sein linkes Bein bei einem Verkehrsunfall. Kurz darauf passte ihm eine Organisation in Madhya Pradesh eine Prothese an, zeigte ihm kurz, wie er sie benutzt und schickte ihn heim. Doch das Kniegelenk von Amins Prothese war minderwertig, sehr schwer und nicht optimal ausgerichtet, das Gehen war beschwerlich. Zwei Jahre später reiste er mit seinem Vater 15 Stunden in eine Klinik von Jaipur Foot im indischen Bundesstaat Rajasthan. Keine Organisation stattet weltweit – kostenlos – mehr arme Menschen mit Bein-, Fuß- und Armprothesen aus. In Jaipur erhielt Amin ein neues Bein. Das zugehörige Kniegelenk stammte aus Kalifornien, war leichter, strapazierfähiger. "Die Anpassung dauerte mehrere Tage", berichtet D-Rev-Vorstandschefin Krista Donaldson.

Um ein besser geeignetes Kunstknie zu entwickeln, kommen die Maker-Methoden ins Spiel. Als kleines Nonprofit-Unternehmen steht D-Rev jährlich nur ein Betriebsbudget von zuletzt 1,4 Millionen Dollar zur Verfügung. Donaldson setzt daher auf Methoden wie den 3D-Druck. Ohne sie wäre der schnelle und günstige Bau von Prototypen unmöglich. "Wir nutzen die neuesten und ständig billiger werdenden Technologien", erklärt die Kanadierin.

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(bsc)