Kritik an Homo-Ehe: Mozilla-Chef will nicht zurĂĽcktreten
Der neue Mozilla-CEO Brendan Eich will trotz der lauten Kritik an seiner Unterstützung einer Kampagne gegen die Homo-Ehe nicht zurücktreten. Die Debatte über seine Person bedrohe aber Mozilla und Firefox, erklärte er in einem Interview.
Der wegen seiner Position zu gleichgeschlechtlichen Ehen umstrittene Chef des Firefox-Entwicklers Mozilla will nicht zurücktreten. Überzeugungen wie diese sollten grundsätzlich keine Rolle spielen, argumentierte Brendan Eich in einem am späten Dienstag veröffentlichten Interview mit CNet. Zu seinen aktuellen Ansichten in der Debatte wollte er sich dabei nicht äußern, weil sie nichts mit seiner Arbeit zu tun hätten. Er weist jedoch darauf hin, dass es etwa in Indonesien viele Entwickler gebe, die seine Meinung teilten, sie aber auch nicht in ihre Arbeit für Mozilla einbrächten. Er selbst halte sich jedenfalls für die beste Person auf dem Posten als CEO, die Diskussion darüber bedrohe Mozilla und Firefox.
Die Mozilla Corporation entwickelt den Browser Firefox und gegenwärtig auch das neue Smartphone-Betriebssystem Firefox OS. Eich hatte 2008 Befürworter der "Proposition 8", einen Gesetzentwurf gegen gleichgeschlechtliche Ehen in Kalifornien mit 1000 US-Dollar unterstützt. Das war bereits seit längerem bekannt, aber nach seiner Ernennung zum neuen Chef der Mozilla Corporation wurde es wieder aufgegriffen. So kündigte der Software-Entwickler Rarebit an, Mozilla zu boykottieren und die Dating-Website OKCupid rief ihre Kunden auf, andere Browser zu nutzen. Mehrere Mozilla-Mitarbeiter appellierten öffentlich an ihren Chef, zurückzutreten. Eich hatte in einem Blog-Eintrag nach seiner Berufung die Gleichbehandlung von allen versprochen. (mho)