LED-Professor Nakamura erhält höchstdotierten Technologiepreis

Der Japaner Shuji Nakamura erhält für seine Arbeiten auf dem Gebiet der LED-Technik den mit einer Million Euro dotierten finnischen Millennium-Technologiepreis.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Für das japanische Unternehmen Nichia Corporation entwickelte Nakamura den Prototyp einer blauen Laserdiode, die heute in Blu-ray-Laufwerken Verwendung findet. [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Der Japaner Shuji Nakamura erhält für seine Arbeiten auf dem Gebiet der LED-Technik den mit einer Million Euro dotierten finnischen Millennium-Technologiepreis. "Diese Leistung ist, als Beleuchtungsanwendung betrachtet, mit der von Thomas Edison erfundenen Glühlampe vergleichbar", erklärt Pekka Tarjanne, Vorsitzender der Millennium-Preisausschusses. "Die auf der Innovation von Professor Nakamura basierenden energieeffizienten Lichtquellen werden diese Glühlampe im Laufe der Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit verdrängen."

Allein in den USA könnten durch Auswechseln der gegenwärtigen Beleuchtung gegen LEDs in den kommenden Jahrzehnten sehr viel Strom gespart werden. Die Lichtquellen seien auch für den Betrieb mit Solarstrom und damit für abgelegene Gebiete von Entwicklungsländern geeignet. Da Leuchtdioden auch UV-Licht erzeugen können, das Bakterien besonders effizient abtötet, liegt laut Stiftung ein wichtiger Einsatzbereich auch im Sterilisieren von Trinkwasser.

Nakamura, der heute an der University of California in Santa Barbara forscht und lehrt, hat wie wenige andere Wissenschaftler die Entwicklung der Optoelektronik geprägt. Mitte der 90er-Jahre konzipierte er für die japanische Industrie die ersten grünen, blauen und weißen Leuchtdioden auf der Basis von Galliumnitrid. Für das Unternehmen Nichia Corporation entwickelte er später den Prototyp der blauen Laserdiode, die heute in Blu-ray-Laufwerken Verwendung findet.

Ein langjähriger Streit mit seinem ehemaligen Arbeitgeber um Patente zur Herstellung von blauen Leuchtdioden endete für Nakamura im vergangenen Jahr mit einem Teilerfolg: Nichia zahlte dem Materialwissenschaftler als Kompensation nachträglich umgerechnet 6,2 Millionen Euro. Als Angestellter des Unternehmens sollte er ursprünglich nur eine Belohnung von rund 200 Euro erhalten. Allerdings hatte ein Gericht in Tokio die Nichia Corporation zunächst sogar zur Zahlung von 151 Millionen Euro verdonnert.

Der weltweit höchstdotierte Technologiepreis wird alle zwei Jahre für eine die Lebensqualität und das Wohl der Menschen verbessernde Innovation vergeben. Finanziert wird der Preis von finnischen Organisationen, der finnischen Industrie und dem finnischen Staat. Überreicht wird der Preis am 8. September in Helsinki. Erster Preisträger war im Jahr 2004 Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web. (pmz)