LHC stellt neuen Energierekord auf

Forscher am CERN haben gestern zwei Protonenstrahlen mit 3,5 TeV erzeugt, eine Kollision fand jedoch nicht statt.

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Von
  • Axel Kossel

Nach der planmäßigen Winterpause hat sich der Large Hadron Collider (LHC) zurückgemeldet: Am Freitagmorgen erzeugte die Anlage zwei Protonenstrahlen mit je 3,5 Tera-Elektronenvolt (TeV). Bislang lag der Rekord bei 1,18 TeV pro Strahl. Jetzt kann man mit den vorgesehenen Experimenten beginnen. Das nächste Ziel ist die Kollision zweier Strahlen mit 3,5 TeV.

"Die Erzeugung der Strahlen bestätigt die Tragfähigkeit des Gesamtkonzepts des LHC und der Verbesserungen, die wir seit der Abschaltung im September 2008 vorgenommen haben", sagte Steve Myers, einer der Direktoren des CERN, wo das LHC betrieben wird. Zuletzt hatte eine in Zürich lebende Deutsche mit einer Verfassungsbeschwerde vergeblich versucht, die Experimente zu unterbinden. Sie fürchtet, dass dabei winzige schwarze Löcher entstehen, die die Erde zerstören.

Mit dem neuen Rekord ist nur eine Etappe geschafft. Bis Ende 2011 soll das LHC mit maximal sieben Teraelektronenvolt Schwerpunktsenergie laufen. Danach will man in einer etwa ein Jahr lang dauernden Umbauphase die Verbindungen zwischen den supraleitenden Magneten austauschen. Erst dann wird der Beschleuniger mit den ursprünglich geplanten 14 TeV betrieben. Ziel ist es, mit der rund vier Milliarden Euro teuren Anlagen das sogenannte Standardmodell der Teilchenphysik zu erweitern, indem man unter anderem einen Nachweis des so genannten Higgs-Bosons erbringt. (ad)