LSI übernimmt SSD-Controller-Hersteller Sandforce

Für etwa 370 Millionen US-Dollar verleibt sich LSI den US-amerikanischen SSD-Controllerhersteller Sandforce ein und will so unter anderem die Entwicklung von PCI-Express-SSDs vorantreiben.

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Von
  • Boi Feddern

Der auf Speicher- und Netzwerkprodukte spezialisierte Halbleiterhersteller LSI übernimmt den US-amerikanischen SSD-Controllerhersteller Sandforce. LSI bezahlt dafür 322 Millionen US-Dollar in bar und zusätzlich etwa 48 Millionen US-Dollar in Aktienoptionen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden soll die Übernahme noch im ersten Quartal 2012 abgeschlossen sein.

Die Mitarbeiter von Sandforce sollen Teil von LSIs neugegründeter Flash Components Division werden, der künftig der bisherige Sandforce-CEO Michael Raam als General Manager vorsteht. LSI will mit dem Wissen von Sandforce die Entwicklung von PCI-Express-SSDs für Server weiter vorantreiben. Hierbei kooperiert LSI auch mit dem Festplattenhersteller Seagate.

Auf seinem Warp Drive setzt der Halbleiterhersteller schon länger Controller-Chips der Firma Sandforce ein. Diese erreichen unter anderem dank einer Datenkompression beim Lesen und Schreiben unkomprimierter Daten besonders hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und auch extrem kurze Zugriffszeiten.

Auch viele Third-Party-Hersteller von Client-SSDs, die Flash-Speicher und Controller-Chip aus verschiedenen Quellen beziehen, wie Adata, Corsair oder OCZ Technology setzen deshalb heute zumeist auf Sandforce-Controller wie den SF-2000. LSI will die Chips auch weiterhin an Drittfirmen verkaufen und außerdem Flash-Storage-Controller für Notebooks oder Ultrabooks anbieten.

Einer der größten Abnehmer von Sandforce-Chips, OCZ, begrüßte die Übernahme. OCZ-CEO Ryan Petersen sagte in einem ersten Statement, dass er positive Effekte aus der Zusammenarbeit von LSI und Sandforce auch für Sandforce-Kunden erwarte. Die Partnerschaft mit Sandforce bestehe fort. Es gebe auch keine Auswirkungen auf die aktuelle Produktpalette.

OCZ hatte wiederum Anfang des Jahres den SSD-Controllerhersteller Indilinx übernommen und erst kürzlich die eigenen Entwicklungskapazitäten durch die Übernahme der Firma PLX Technology ausgebaut. Letztere offeriert unter anderem PCI-Express-(PCIe-)Switch-Chips, aber auch USB-2.0/3.0- und FireWire-400/800-Bridge-Chips für externe Speicher. (boi)